Pflegeheim in Berlin (Archivbild)
epd-bild/Jürgen Blume
Der monatliche Eigenanteil sei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf durchschnittlich 1.891 Euro gestiegen, schreibt "Der Spiegel".
16.08.2019

Senioren müssen für ihre Unterbringung im Pflegeheim immer tiefer in die Tasche greifen. Deren monatlicher Eigenanteil sei im ersten Halbjahr 2019 im Bundesdurchschnitt auf 1.891 Euro gestiegen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe. Das seien rund 60 Euro mehr als noch zu Jahresbeginn und 120 Euro mehr als im Januar 2018. Das gehe aus Daten des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) zum Stichtag 1. Juli 2019 hervor.

Dem Bericht zufolge gibt es große Unterschiede zwischen den Ländern. In Nordrhein-Westfalen ist der sogenannte Eigenanteil mit durchschnittlich 2.337 Euro am höchsten, in Sachsen-Anhalt mit 1.331 Euro am niedrigsten. Allerdings verlaufe der Anstieg in den ostdeutschen Ländern besonders steil. In Sachsen, Brandenburg und Thüringen kletterte der durchschnittliche Eigenanteil im ersten Halbjahr 2019 um über 80 Euro.

Versicherung zahlt Pauschale

Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt über eine feste Pauschale nur einen Teil der real anfallenden Heimkosten. Steigende Ausgaben, etwa für höhere Löhne, müssen die Pflegebedürftigen selbst tragen.

Erst am Mittwoch hatte das Bundeskabinett beschlossen, Eltern und Kinder von Pflegebedürftigen zu entlasten: Sie sollen erst ab einem Jahreseinkommen von 100 000 Euro brutto für die Heimkosten aufkommen müssen.

Der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) fordert angesichts steigender Belastungen weitere Erleichterungen: "Die Leistungen der Pflegeversicherung müssen umso höher ausfallen, je länger ein Mensch gepflegt werden muss", sagte Laumann jüngst bei Wahlkampfterminen in Sachsen. Damit könnten auch die Ehepartner von langjährig Pflegebedürftigen finanziell entlastet werden.

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