Leipzig (epd). Poggenburgs Partei "Aufbruch deutscher Patrioten - Mitteldeutschland" (AdPM) habe etwa 40 Demonstranten mobilisiert, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Leipzig auf Anfrage. Beide Veranstaltungen verliefen laut Mitteilung der Polizei "ohne relevante Vorkommnisse".

Poggenburg war zuvor bereits zum vierten Mal seit Februar mit seinem Vorhaben gescheitert, in dem linksalternativen Leipziger Stadtteil Connewitz zu demonstrieren. Das Ordnungsamt verlegte die Veranstaltung unter dem Motto "Linker Anarchie und Aggression konsequent begegnen" wenige Stunden vor Beginn auf den zentrumsnahen Simsonplatz. Auch die Gegendemonstranten meldeten ihren Versammlungsort daraufhin um.

Pflastersteine als mögliche Wurfgeschosse klassifiziert

Zur Begründung war am Mittwoch eine kurzfristig geänderte Gefahrenprognose angeführt worden. Wie die Polizei am Mittwochabend ausführte, waren in Connewitz bereits in der Nacht zum Mittwoch Depots mit Pflastersteinen und Flaschen sowie Handzettel mit dem Aufruf gefunden worden, Sperrmüll auf die Straße zu stellen. Das Ordnungsamt hatte dies als Anzeichen für geplante Krawalle gewertet und die Pflastersteine als mögliche Wurfgeschosse auf Polizisten und Demonstranten klassifiziert.

Poggenburg ist seit 2016 Mitglied des sachsen-anhaltischen Landtags und saß der dortigen AfD-Fraktion vor. Im März 2018 trat er als Fraktions- und Landesparteivorsitzender zurück - unmittelbar nach einer Rede, in der er die Türkische Gemeinde in Deutschland verunglimpft hatte. Im Januar 2019 plante der AfD-Bundesvorstand, Poggenburg für zwei Jahre von allen Parteiämtern auszuschließen. Daraufhin trat er aus der AfD aus und gründete zunächst die Partei AdP, die nach einem Namensstreit mit der AfD in AdPM umbenannt wurde.