Die aufständischen Taliban in Afghanistan haben einem politischen Handlungsplan zu einer möglichen Beendigung des fast 18-jährigen Konflikts am Hindukusch zugestimmt.
09.07.2019

Wie der afghanische TV-Sender Tolo News am Dienstag berichtete, billigten die Delegation der Taliban und Delegierte aus der Hauptstadt Kabul eine entsprechende Vereinbarung auf einer zweitägigen Konferenz im Wüstenemirat Katar. Die Kernpunkte der Einigung sollen den Weg zu Frieden und Stabilität in Afghanistan ebnen.

Die Taliban verpflichteten sich unter anderem, keine Zivilisten mehr zu töten und versicherten, dass die afghanischen Frauen auch in Zukunft fundamentale Rechte im politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben "im Einklang mit den islamischen Werten" ausüben dürften.

Vereinbarung rechtlich nicht bindend

Die Vereinbarung ist rechtlich nicht bindend, doch soll sie als Rahmen für weitere Verhandlungen zwischen den Taliban und Delegierten der afghanischen Regierung dienen. Die afghanische Regierung war bei den zahlreichen Verhandlungsrunden in der katarischen Hauptstadt Doha offiziell kein Teilnehmer, da die Taliban ihr die Legitimität absprechen. Delegierte der Regierung nahmen daher nur als Privatpersonen an den Gesprächen teil. Organisiert wurden die Verhandlungen von den USA unter Leitung des Sonderbeauftragten Zalmay Khalilzad. Gleichzeitig gehen auch Gespräche zwischen den Taliban und den USA in Doha weiter.

Erst vor gut einer Woche hatten die Taliban in der Hauptstadt Kabul einen schweren Anschlag in der Nähe eines Komplexes des Verteidigungsministeriums verübt, bei dem mindestens ein Dutzend Zivilisten ums Leben kam und mehr als 100 - darunter viele Kinder - verletzt wurden. Die Vereinten Nationen hatten danach erneut an die Aufständischen appelliert, das Leben von Zivilisten zu schützen. Bei dem Konflikt am Hindukusch sind im vergangenen Jahr 3.804 Zivilisten ums Leben gekommen.

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