Ausbildung von Altenpflerinnen und Altenpflegern (Archivbild)
epd-bild/Werner Krueper
Knapp eine Million Pflegekräfte werden bis 2050 benötigt. Doch schon heute klafft eine große Lücke zwischen der Zahl der benötigten Pflegekräfte und den tatsächlich vorhandenem Personal.
08.07.2019

Die Pflegebranche in Deutschland wird langfristig deutlich mehr Fachkräfte benötigen als heute. Bis 2030 würden allein aufgrund der Alterung der Bevölkerung zusätzlich rund 130.000 Pflegekräfte in der Langzeitpflege gebraucht, teilte das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) am Montag in Berlin mit. Es beruft sich auf seinen Pflege-Report 2019. Die Sicherstellung von Personal und die Finanzierung der Pflegekosten blieben eine drängende, weiter ungelöste Aufgabe, hieß es.

Den Angaben zufolge klafft schon heute eine große Lücke zwischen der Zahl der benötigten Pflegekräfte und den tatsächlich vorhandenem Personal. Hochgerechnet auf Vollzeitstellen pflegen und betreuen aktuell knapp 590.000 Fachkräfte die gesetzlich versicherten Pflegebedürftigen. 2030 würden rund 720.000 Personen benötigt. Bis zum Jahr 2050 steige der Bedarf auf insgesamt knapp eine Million Pflegekräfte.

Auf Unterstützung durch die Pflegekasse angewiesen

"Dabei sind weitere Einflüsse auf den Personalbedarf in unserer Projektion noch gar nicht abgebildet", sagte Antje Schwinger, Leiterin des Forschungsbereichs Pflege im WIdO und Mitherausgeberin des Pflege-Reports. So entwickele sich die Zahl der Pflegebedürftigen regelmäßig deutlich schneller, als es sich allein aufgrund der demografischen Entwicklung ergibt. Auch die bereits angekündigten Regelungen zur verbesserten Personalbesetzung in Pflegeheimen seien in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt.

Wie sich der Bedarf an Fachpersonal in Zukunft entwickelt, hängt nach ihren Worten eng mit der Entwicklung der Pflegebedürftigkeit zusammen. Laut Pflege-Report waren 2017 rund 4,6 Prozent der gesetzlich Versicherten auf Pflege angewiesen. Nach den Prognosen des WIdO wird ihr Anteil bis 2030 auf 5,5 Prozent steigen. 2050 werden sogar 7,4 Prozent der gesetzlich Versicherten auf Unterstützung durch die Pflegekasse angewiesen sein.

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