ORF-Moderator Armin Wolf, Investigativjournalist Arndt Ginzel und Kameramann Gerald Gerber erhalten den Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien.
25.06.2019

Diese Wahl sei ein deutliches Zeichen für die Pressefreiheit und für ein freies, unbedrohtes Arbeiten von Journalisten, erklärte die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig am Dienstag. "Armin Wolf betreibt unabhängigen Journalismus mit offenem Visier", würdigte der geschäftsführende Vorstand der Leipziger Medienstiftung, Stephan Seeger.

Wolfs demokratische Grundhaltung und sein aufklärerisches Nachfragen machten ihn zu einem "ganz wichtigen Protagonisten der Meinungs- und Pressefreiheit in den österreichischen Medien". Gerber und Ginzel sei es zu verdanken, "dass die Diskussion über Fragen der Pressefreiheit, den Schutz von Journalisten und den Umgang mit gewaltbereiten Kritikern journalistischer Arbeit in Deutschland verstärkt geführt wird".

Wolf ist seit 2010 stellvertretender Chefredakteur der Fernsehinformation beim Österreichischen Rundfunk ORF. Seit 2002 moderiert er die Nachrichtensendung "Zeit im Bild 2" der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. International bekannt wurde der vielfach ausgezeichnete Journalist unter anderem durch ein Interview mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin 2018 und ein TV-Interview mit dem Generalsekretär der rechtspopulistischen FPÖ, Harald Vilimsky, in diesem Jahr. Vilimsky hatte Wolf wegen kritischer Fragen während des Interviews gedroht, dies werde für den Moderator "nicht ohne Folgen" bleiben.

Recherchen zur "Sachsensumpf"-Affäre

Der freie TV-Journalist Ginzel berichtet seit vielen Jahren regelmäßig unter anderem für die öffentlich-rechtlichen Magazine "Fakt", "Exakt" und "Frontal 21" vor allem aus Ostdeutschland. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Recherchen zur "Sachsensumpf"-Affäre.

Mitte August 2018 berichtete Ginzel gemeinsam mit dem TV-Produzenten und Kameramann Gerber über eine Demonstration gegen einen Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Dresden. Dabei wurde das im Auftrag des ZDF eingesetzte Team 45 Minuten lang von der Polizei festgehalten. Grund waren massive Beschwerden eines Demonstranten über Gerber, dieser dürfe ihn nicht filmen. Der Vorfall sorgte für eine breite Debatte über das Verhältnis der Polizei zur Pressefreiheit.

Wolf erhält laut Medienstiftung die Hälfte des Preisgeldes von insgesamt 30.000 Euro. Ginzel und Gerber werden als Team ausgezeichnet und bekommen die andere Hälfte. Die Preise werden am 8. Oktober in Leipzig verliehen.

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