Cannabis-Medikament (Archivbild)
epd-bild/Joerg Koch
In Deutschland steht laut einem Bericht von MDR "exakt" nicht ausreichend Cannabis als Arzneimittel zur Verfügung.
19.06.2019

"Aufgrund der jeden Monat steigenden Verordnungszahlen kommt es immer wieder zu Lieferengpässen bei der Versorgung mit medizinischem Cannabis", sagte Florian Heimann vom Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA) dem Magazin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR).

Für Patienten in Deutschland bedeute das derzeit häufig, dass diejenige Sorte Cannabis, auf die sie in einem Monat eingestellt worden seien, im Folgemonat nicht mehr lieferbar sei, sagte Heimann. Das sei problematisch, da die einzelnen Sorten nicht untereinander austauschbar seien. Der Beitrag sollte am Mittwochabend im MDR-Fernsehen ausgestrahlt werden.

Weltweit steigende Nachfrage

Grund für die Lieferengpässe ist dem Bericht zufolge die weltweit steigende Nachfrage nach Cannabis als Medizinprodukt. Diese habe "längst nicht ihren Höhepunkt erreicht", sagte eine Sprecherin des Cannabis-Importunternehmens Cannamedical Pharma dem MDR. Die europäischen Produzenten können die hohe Nachfrage demnach nicht decken, so dass viele Patienten zum Teil wochenlang auf ihre Medikamente warten müssten, erklärte die Sprecherin.

Das Unternehmen führt dem Bericht zufolge als weiteren Grund für die Lieferschwierigkeiten die hohen Standards an, die Produzenten erfüllen müssten. Weltweit gebe es deshalb nur neun Produktionsstätten mit der nötigen behördlichen Zertifizierung.

In Deutschland ist die Verschreibung des etwa in Marihuana enthaltenen Wirkstoffs THC bei chronischen Schmerzen oder Krankheiten wie Multiple Sklerose seit 2017 erlaubt. Nach Schätzungen des Bundesamtes für Arzneimittel und Medizinprodukte nehmen in Deutschland etwa 40.000 Patienten Cannabis-Medikamente ein.

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