Unterlagen aus den "Arolsen Archives" (Archivbild)
epd-bild/Andreas Fischer
Vermisste finden und Schicksale klären: Vor diesem Hintergrund entstand in Bad Arolsen eines der größten Archive zu den NS-Verbrechen. Eine neue Ausstellung zeigt nun die Geschichte der "Arolsen Archives".
18.06.2019

Rund 245 Exponate einer neuen Dauerausstellung bieten Einblick in die Geschichte der "Arolsen Archives" (früher: Internationaler Suchdienst) in Bad Arolsen. Auf etwa 160 Quadratmetern Ausstellungsfläche in einem alten Kaufhaus der Stadt werde die wechselvolle Geschichte der seit sieben Jahrzehnten andauernden Vermisstensuche und Dokumentation der nationalsozialistischen Verbrechen gezeigt, teilten die "Arolsen Archives" am Dienstag mit. Ein Highlight sei eine 26 Meter lange Installation eines Teils der ehemaligen Zentralen Namenkartei.

Der derzeitige Ausstellungsort sei ein Provisorium, hieß es. In den kommenden Jahren sei ein modernes Archivgebäude in Planung, in dem auch die Ausstellung Platz finden werde. Somit steht der jetzige Ausstellungsort auch symbolisch für den Wandel der "Arolsen Archives".

Über 30 Millionen Akten

Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurden von 1933 bis 1945 Millionen von Menschen verschleppt und ermordet. Für die Suche nach Vermissten und die Klärung von Schicksalen entstand in Bad Arolsen eines der größten Archive zu den NS-Verbrechen. Es umfasst über 30 Millionen Akten, Karteikarten und Listen zu Opfern des Holocausts und zu Häftlingen der Konzentrationslager, zu ausländischen Zwangsarbeitern und zu den Überlebenden. Am Ende des Zweiten Weltkrieges bauten die alliierten Siegermächte Strukturen auf, um nach Opfern der NS-Verfolgung zu suchen. Dazu zählten auch Dokumente, die helfen sollten, Schicksale zu klären.

1948 ging daraus der Internationale Suchdienst ("International Tracing Service") hervor. Als Provisorium geplant, wurde er zur dauerhaften Einrichtung. Seit 2019 trägt die Institution den Namen "Arolsen Archives" und ist ein internationales Zentrum über die NS-Verfolgung.

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