Berlin (epd). Der Aufbau der Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum hat mit dem Einzug des ersten Exponats begonnen. Es handelt sich um eine insgesamt fünf Tonnen schwere Tresortür. Diese ist eine Leihgabe von Dimitri Hegemann, dem Gründer des legendären Techno-Clubs "Tresor", wie die Stiftung Humboldt Forum am Dienstag bei einer Baustellenbesichtigung mitteilte.
Die Berlin-Ausstellung aus 100 Objekten werde sich über eine Fläche von 4.000 Quadratmetern erstrecken und die Besucher in verschiedenen Themenräumen zum Mitmachen einladen. "Sie ist eine Brücke zwischen dieser Stadt und der Welt, erzählt keine lokale, sondern eine internationale Geschichte", sagte der Direktor des Stadtmuseums Berlin und Chefkurator Paul Spies.
Symbol für den Aufbruch
Eine solche internationale Geschichte erzähle auch die Tresortür. Diese reiche vom wirtschaftlichen Erfolg der jüdischen Eigentümer des zugehörigen Kaufhauses, bevor diese im Dritten Reich ins Exil gehen mussten, über Zerstörung im Krieg bis hin zum Leerstand in der DDR, sagte Spies. Dann eröffnete Hegemann 1991 im Tresorkeller den Techno-Club "Tresor". "Eine Million Menschen" seien durch diese ehemalige Tresortür gegangen, "um mal eine andere Welt zu sehen", sagte Hegemann. Sie sei ein Symbol für den Aufbruch Berlins in eine neue Epoche - und in eine Nachtkultur, die die Stadt heute noch präge.
Zukünftig wird die Tür den Angaben zufolge zwischen den Ausstellungsräumen "Freiraum" und "Grenzen" zu durchschreiten sein. Sie solle eine Inspiration sein, Freiräume zu entdecken.
Das Humboldt Forum soll künftig als interdisziplinäres Kulturhaus ähnlich dem Pariser "Centre Pompidou" neben einer Berlin-Ausstellung unter anderem die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst zeigen. Der Eröffnungstermin 2019 war zuletzt verschoben worden.
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