Insgesamt 14 Beiträge aus Film, Fernsehen, Radio und Internet sind mit dem Civis Medienpreis ausgezeichnet worden.
24.05.2019

Die Auszeichnung, die Programme für den besonderen Beitrag für ein friedliches Zusammenleben in Europa würdigt, wurde am Donnerstagabend im Auswärtigen Amt in Berlin verliehen.

In der Kategorie Unterhaltung gab es zwei erste Preise. Ausgezeichnet wurde die europäische TV-Serienproduktion "Krieg der Träume" (Regie: Jan Peter, Frédéric Goupil) über die Zwischenkriegszeit in Europa. Die Serie zeige eindrucksvoll das Erstarken von Links- und Rechtspopulisten vor 100 Jahren. Die Schweizer Komödie "Boomerang" (Regie: Nicole Borgeat) lässt eine Asylbewerberin und einen rechtspopulistischen Politiker die Rollen tauschen, indem beide jeweils im Körper des anderen feststecken.

"Als Paul über das Meer kam"

Einer der beiden Radiopreise für lange Programme ging für ein Feature im Deutschlandradio über einen abgeschobenen Serben an Johanna Bentz. Sie schildert, wie der 28-Jährige nach 22 Jahren in Deutschland in einem Auffanglager in Serbien neu anfangen muss. Mit dem Radiopreis für kurze Programme wurde ein ORF-Beitrag von Paul Schiefer über ein Asylquartier mit dem Titel "Wie ein Gefängnis - eine Schande für Österreich" ausgezeichnet.

Der Fernsehpreis in der Kategorie Information ging an den ZDF-Dokumentarfilm "Als Paul über das Meer kam" von Jakob Preuss über einen Flüchtling, der übers Mittelmeer nach Spanien kommt und nach Deutschland weiter will. Der Autor thematisiert auch den eigenen Konflikt zwischen Beobachtung und Unterstützung.

In der Kategorie Magazine ging der TV-Preis an eine SWR/ARD-Dokumentation von Lourdes Picareta über Bewohner von Bergdörfern in den Alpen, die Flüchtlingen helfen, die Berge zu überqueren. Den Nachwuchspreis erhielt der Kurzfilm "Kippa" von Lukas Nathrath (Hamburg Media School/NDR) über einen 14-Jährigen, der von seinen Mitschülern drangsaliert wird, weil er jüdisch ist.

Sonderpreis "Fußball und Integration"

Ein Civis-Sonderpreis "Fußball und Integration" wurde einer schwedischen Fernseh-Dokumentation über den Weltklasse-Fußballspieler Zlatan Ibrahimovic verliehen, der zur personifizierten Einwanderungsgeschichte Schwedens geworden ist. Den Sonderpreis Audio erhielt ein Beitrag von Mirko Schwanitz für den Deutschlandfunk über den ungarischen Rom Istvan Mezei, der die erste Roma-Fußballmannschaft des Landes gründete.

Die Preise sind mit je 2.000 Euro dotiert. Verliehen wurden weitere Preise unter anderem für Kino-Produktionen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Präsident des Europäischen Parlaments, Antonio Tajani, waren Schirmherren des Preises.

Insgesamt hatten sich 767 Programme aus 22 EU-Mitgliedsstaaten und der Schweiz um den Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt beworben. Der Preis wird von der ARD, vertreten durch den WDR, gemeinsam mit der Freudenberg Stiftung ausgeschrieben. Veranstalter ist die Civis Medienstiftung.

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.