Im Bereich der Provenienzforschung zur Identifizierung von NS-Raubgut soll die deutsch-französische Zusammenarbeit verstärkt werden.
23.05.2019

Dazu wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und zwei französischen Partnern unterzeichnet, wie das Zentrum am Donnerstag in Magdeburg mitteilte. Geplant seien regelmäßige Treffen und gemeinsame Veranstaltungen.

"Entscheidende Grundlagen der Provenienzrecherche sind Transparenz und Vernetzung, denn die geraubten und entzogenen Kunstwerke sind in viele Teile der Welt verstreut", erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Das betreffe auch Archivmaterialien, die Aufschluss geben können. Daher sei eine internationale Zusammenarbeit besonders wichtig. Die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes betonte, Provenienzforschung könne nur grenzüberschreitend funktionieren. Sie müsse auf die Forderungen der Opfer von Enteignungen, ihrer Familien und Erben antworten.

Entschädigung der Opfer von Enteignungen

Kooperationspartner der Vereinbarung auf französischer Seite ist die 1999 gegründete Kommission für die Entschädigung der Opfer von Enteignungen aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung während der Okkupationszeit (CIVS). Die Behörde untersteht dem Premierminister und ist für die Prüfung und Bearbeitung von Entschädigungsanträgen zuständig.

Weiterer Partner ist die erst im April 2019 gegründete Mission de recherche et de restitution des biens culturels spoliés entre 1933 et 1945 (M2RS), eine neu eingerichtete Behörde des Kultusministeriums. Sie kümmert sich um die französische Reparationspolitik und Erinnerungskultur in Bezug auf NS-Raubkunst.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ist national und international der zentrale Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut in Deutschland im 20. Jahrhundert. Das Hauptaugenmerk des Zentrums gilt das NS-Raubgut zumeist aus jüdischem Besitz.

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