Heinrich Bedford-Strohm
epd-bild/Theo Klein
In der Diskussion über Konsequenzen des digitalen Umbruchs in vielen Alltagsbereichen hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, eine stärkere Fokussierung auf gerechtere Verteilung gefordert.
22.05.2019

Die Antwort auf die Frage, wie dramatisch die Konsequenzen werden, hänge ganz entscheidend davon ab, ob die Digitalisierung wirklich allen zugute komme, sagte der bayerische Landesbischof am Mittwoch in Berlin. Er sei davon überzeugt, dass Umverteilung eine größere Rolle spielen werde. "Es muss gewährleistet sein, dass die Reichen nicht noch reicher und die Armen immer ärmer werden", sagte der Theologe. Alles andere sei "eine Riesengefahr für den sozialen Zusammenhalt".

Der Mensch im Mittelpunkt

Bedford-Strohm diskutierte gemeinsam mit der Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), und Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg mit dem Ethik-Professor Alexander Görlach, der sein Buch "Homo Empathicus" vorstellte. Bär plädierte dafür, bei der Diskussion um Digitalisierung den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Sie bemängelte, oft werde auf Bundesebene sehr abstrakt über Themen geredet. Auch in Ministerien habe sich nicht unbedingt das Bewusstsein dafür festgesetzt, für wen Regelungen eigentlich getroffen werden, sagte Bär.

Limbourg forderte mehr Toleranz und Fairness in digitalen Diskursen. Der Diskurs im Netz sei davon geprägt, den anderen kleinzuhalten, gar zu "vernichten", sagte er in Anspielung auf das Video des YouTubers Rezo, in dem heftige Kritik an der CDU geübt wird. Er forderte mehr Regeln. Wenn die stimmten, profitierten Menschen auch von der Digitalisierung.

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