Das Leben der Niederländerin und Auschwitz-Überlebenden Roosje Glaser (1914-2000) steht im Mittelpunkt einer bundesweit erstmals gezeigten Ausstellung in der evangelischen Katharinenkirche in Osnabrück.
17.05.2019

Die Wanderausstellung wird dort vom 23. Mai bis 25. August zu sehen sein und soll danach durch Deutschland touren, erläuterte Pastor Otto Weymann. Grundlage für die Schau ist das Buch "Die Tänzerin von Auschwitz - Die Geschichte einer unbeugsamen Frau" von Paul Glaser.

Die Jüdin Roosje Glaser führte den Angaben zufolge in den 1930er und 1940er Jahren trotz nationalsozialistischer Verfolgung in s'-Hertogenbosch in den Niederlanden eine berühmte Tanzschule. Als ihr Mann sie verriet, landete die emanzipierte und temperamentvolle Frau im Vernichtungslager Auschwitz. Auch dort begann sie zu tanzen und legte damit den Grundstein für ihr Überleben.

Fotos und persönliche Gegenstände

Ihr Neffe Paul Glaser, geboren 1947 in Maastricht, stieß erst 1987 auf die Geschichte seiner Tante. Er besuchte sie zwei Mal in ihrer neuen Heimat Schweden. Aus ihren Tagebüchern und Briefen setzte er ihre Biografie zusammen. Die Ausstellung erzählt die Lebensgeschichte anhand von Fotos, Filmausschnitten, Texten und persönlichen Gegenständen.

Für das umfangreiche Begleitprogramm arbeitet die Katharinen-Gemeinde den Angaben zufolge mit der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, dem Felix-Nussbaum-Haus, der Tanzschule Hull sowie Schulen und Künstlern zusammen. Die Schau ist bereits in ähnlicher Form in den Niederlanden gezeigt worden. Paul Glaser hat sie ins Deutsche übersetzen lassen und neu konzipiert.

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