Journalist Deniz Yücel (Archivbild)
epd-bild/Christian Ditsch
Der in der Türkei wegen Terrorpropaganda und Volksverhetzung angeklagte Journalist Deniz Yücel sagt am Freitag vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin aus.
06.05.2019

Das teilte eine Sprecherin der Berliner Strafgerichte dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mit. Der Termin findet nichtöffentlich statt. Das zuständige Gericht in der Türkei hatte im vergangenen Jahr verfügt, dass der deutsch-türkische Journalist seine Aussage in dem Verfahren gegen ihn auch in Deutschland tätigen kann. Die Modalitäten einer solchen "kommissarischen Vernehmung" regeln Rechtshilfeabkommen zwischen beiden Ländern. Vor dem Istanbuler Gericht ist der nächste Termin im Prozess gegen den 45-Jährigen für den 16. Juli angesetzt.

Der damalige Türkei-Korrespondent der "Welt" saß von Ende Februar 2017 an im Hochsicherheitsgefängnis Silivri nahe Istanbul in Untersuchungshaft. Nachdem die Staatsanwaltschaft knapp ein Jahr später eine Anklageschrift gegen den Journalisten vorlegte, verfügte ein Gericht seine Freilassung. Yücel verließ anschließend die Türkei, wo ihm bis zu 18 Jahre Gefängnis drohen. Der Prozess gegen Yücel begann im Juni 2018 in seiner Abwesenheit.

Yücel hatte seit 2015 für die "Welt" aus der Türkei berichtet und sich in einigen seiner Artikel kritisch über den Kurdenkonflikt und den Putschversuch im Juli 2016 geäußert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete Yücel in einer Rede als "PKK-Vertreter" und "deutschen Agenten".

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