Bei der Präsidentenwahl in Panama hat sich der Agrarunternehmer Laurentino Cortizo von der Mitte-Links-Partei PRD mit knappem Vorsprung durchgesetzt.
06.05.2019

Nach Angaben des Wahlgerichts in Panama-Stadt stimmten am Sonntag (Ortszeit) 33 Prozent der Wähler für den 66-Jährigen. Ex-Außenminister Rómulo Roux von der Zentrumspartei Centro Democrático konnte 31 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Der unabhängige Kandidat Ricardo Lombana landete mit 19 Prozent auf Platz drei.

Der ehemalige Landwirtschaftsminister Cortizo hatte sich im Wahlkampf für bessere staatliche Leistungen etwa im Gesundheitssystem und bei der Wasserversorgung stark gemacht. Zudem versprach er eine intensivere Bekämpfung der Korruption, die in Panama erhebliche Ausmaße angenommen hat. Als Agrarminister war er 2006 zurückgetreten, weil er mit Teilen des Freihandelsvertrags mit den USA nicht einverstanden war. So war ihm die Flexibilisierung im Bereich des Pflanzenschutzes zu weit gegangen.

Sieben Kandidaten stellten sich zur Wahl

Roux kündigte nach der Wahl an, das Ergebnis zunächst nicht anzuerkennen. Der frühere Außenminister wurde von dem Ex-Präsidenten Ricardo Martinelli unterstützt, der wegen Spionage- und Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft sitzt.

2,7 Millionen Menschen waren in Panama aufgerufen, einen neuen Staatschef zu bestimmen. Sieben Kandidaten stellten sich zur Wahl. Neben dem Staatschef wählten die Panamaer auch die Parlamentsabgeordneten sowie Bürgermeister und Stadträte.

Das Land ist wegen des Skandals um die "Panama-Papers" als Paradies für Steuerhinterzieher und Sitz fragwürdiger Briefkastenfirmen in Verruf gekommen. Zudem sind viele Politiker in den internationalen Korruptionsskandal um das brasilianische Bauunternehmen Odebrecht verwickelt. Kritiker bemängeln, dass diese Themen im Wahlkampf nicht genügend Beachtung fanden.

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