Im Westen Äthiopiens sind nach Regierungsangaben bei Zusammenstößen zwischen verfeindeten Volksgruppen mehr als 20 Menschen getötet worden.
03.05.2019

Zwei Dörfer seien zudem völlig zerstört und 80 Bewohner schwer verletzt worden, sagte ein Sprecher der Regionalregierung am Freitag im britischen Rundfunksender BBC. Ethnische Konflikte gelten im Vielvölkerstaat Äthiopien als größte Bedrohung für die Stabilität und den Reformkurs von Ministerpräsident Abiy Ahmed. Die Übergriffe in vielen Landesteilen wenden sich gegen Minderheiten.

Mit Pfeil und Bogen erschossen

Im jüngsten Fall hatten Milizen in der vergangenen Woche die Minderheit der Amharen in der Region Benihsangul Gumuz überfallen, viele wurden mit Pfeil und Bogen erschossen. Die Polizei griff nicht ein, berichtete die Zeitung "Addis Standard". Amharische Milizen starteten demnach in dieser Woche eine nicht minder brutale Gegenoffensive. Unter den Opfern sollen auch Frauen und Kinder sein. Weitere Details und die genaue Zahl der Toten blieben unklar, weil die Lage am Freitag weiter angespannt war.

Regierungschef Abiy hatte kurz nach seinem Amtsantritt im April 2018 weitreichende Reformen angestoßen, die das jahrzehntelang autokratisch regierte Land am Horn von Afrika öffnen sollen. Widerstand kommt unter anderem aus der Armee und aus der Bevölkerung im Norden Äthiopiens, die zu den Profiteuren der bisherigen Regime gehörte. Der 42-jährige Abiy gehört zur größten Ethnie des Landes, den Oromo, und war selbst nach massiven Straßenprotesten an die Macht gelangt. Nicht nur Oromo, sondern auch andere Äthiopier erhoffen sich von seiner Regierung mehr Wohlstand und Stabilität.

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