Im Sudan herrscht unter den politischen Parteien nach wie vor Uneinigkeit über die Bildung einer Regierung. Die Afrikanische Union forderte die Militärjunta auf, innerhalb der kommenden drei Monate die Macht an eine zivile Regierung abzugeben.
24.04.2019

Auch zwei Wochen nach dem Sturz von Präsident Omar al-Baschir geht im Sudan das Tauziehen um die Macht weiter. Unter den politischen Parteien herrscht nach wie vor Uneinigkeit über die Bildung einer Regierung, wie die Onlinezeitung "Sudan Tribune" am Mittwoch berichtete. Die Afrikanische Union (AU) forderte die Militärjunta am Dienstag auf, innerhalb der kommenden drei Monate die Macht an eine zivile Regierung abzugeben.

Das Militär hat am 11. April die Regierung von Al-Baschir gestürzt und einen militärischen Übergangsrat gebildet. Mehrere politische Parteien forderten dem Bericht zufolge eine Übergangsphase mit einer zivilen Regierung, die weiter von den Streitkräften kontrolliert wird. Die Demonstranten lehnen eine Beteiligung des Militärs jedoch ab.

Die Demonstranten seien sich der Gefahren bewusst

Am Wochenende nahmen die Spannungen wegen der Blockade des Militärhauptquartiers durch Tausende Menschen zu. Der militärische Übergangsrat hatte die Demonstranten aufgefordert, ihre Straßensperren in der Hauptstadt Khartum und anderen Städten sofort aufzugeben. Am Dienstagabend versicherte der Präsident des Rats, General Abdel Fattah al-Burhan, jedoch, die Streitkräfte würden nicht gegen die Demonstranten vorgehen.

Die 22-jährige sudanesische Studentin Alaa Salah, die zu einer Ikone des Protests wurde, sagte dem Sender BBC am Mittwoch, die Demonstranten seien sich der Gefahren bewusst. Sie nehme aber trotzdem an den Protesten teil, weil sie von einem besseren Land träume. Die sudanesische Zivilgesellschaft geht seit Dezember auf die Straße, um gegen steigende Lebensmittelpreise und die autokratische Regierung von Ex-Präsident Al-Baschir zu demonstrieren.

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