Christian Schmidt (Archivbild)
epd-bild / Anke Kristina Schäfer
Der Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CSU plädiert dafür, dass gesetzliche Krankenkassen den Trisomie-Bluttest bei Schwangeren höchstens als indizierte Leistung aufnehmen, die an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist.
10.04.2019

Der Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CSU (EAK), Christian Schmidt, sieht eine mögliche Aufnahme des Trisomie-Bluttests bei Schwangeren als Kassenleistung sehr kritisch. "Damit würden wir einen erheblichen Druck auf werdende Eltern auslösen", sagte der Bundestagsabgeordnete aus Fürth dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der Bundestag berät am Donnerstag über den Umgang mit Gen-Tests an Schwangeren. Die zweistündige Orientierungsdebatte soll den Abgeordneten die Möglichkeit geben, sich über das ethisch umstrittene Thema eine Meinung zu bilden. Zugelassen sind die Tests seit 2012, müssen aber privat bezahlt werden.

Test an bestimmte Voraussetzungen knüpfen

Schmidt plädiert dafür, dass gesetzliche Krankenkassen den Test höchstens als indizierte Leistung aufnehmen, die an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist. Vor allem müsse es vorher eine Beratung geben, sagte der ehemalige Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.

Sonst sei die Gefahr, dass es zu einem "gesellschaftlichen Automatismus" komme, sehr groß, erklärte der CSU-Politiker. Werdende Eltern fühlten sich dann genötigt, den Test zu machen, "weil ihn alle anderen auch machen", sagte Schmidt. Er befürchte, dass eine Anerkennung des Tests zu einem anderen Umgang mit behindertem Leben führen könnte.

Die Gen-Tests erkennen am Blut der Schwangeren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein mögliches Down-Syndrom beim ungeborenen Kind.

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