Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens (Archivbild)
epd-bild / Norbert Neetz
Die Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens sind tendenziell jung, hoch gebildet und verdienen wenig.
10.04.2019

Das geht aus einer Studie hervor, die Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch in Berlin vorgestellt haben. Demnach wurde erstmals untersucht, wie populär die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens (BEG) hierzulande ist und wie dessen Anhänger charakterisiert werden können.

Der Studie zufolge befürworten zwischen 45 und 52 Prozent der Bevölkerung die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Dieser Anteil sei seit 2016 relativ konstant, hieß es. Die Zustimmung nimmt mit zunehmendem Alter ab. Am populärsten ist das BEG bei Personen, die jünger sind als 25 Jahre, der sogenannten Generation Z. Menschen, die älter als 65 Jahre sind, stehen dem Grundeinkommen hingegen eher ablehnend gegenüber.

Keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Befürworter seien eher in jüngeren Altersgruppen anzutreffen, schreiben die Autoren. Sie wiesen höhere Bildungsabschlüsse auf und verfügten über niedrige Haushaltseinkommen. Zudem sind den Angaben zufolge Menschen, die sich politisch links einordnen würden, eher Anhänger der Grundeinkommens-Bewegung. Zwischen den Geschlechtern hingegen gibt es praktisch keine Unterschiede. Frauen sind der Idee gegenüber zwar ein klein wenig aufgeschlossener, aber der Unterschied ist statistisch kaum signifikant.

Die Analysen zeigen auch, dass die Idee des BEG in Ostdeutschland weit besser ankommt als im Westen. Unter den ostdeutschen Befragten befürworteten 61 Prozent der Befragten ein Grundeinkommen, während es in Westdeutschland nur 50 Prozent waren.

Ergebnisse zweier großer Befragungen berücksichtigt

Die DIW-Forscher haben für die Untersuchung die Ergebnisse zweier großer Befragungen berücksichtigt: Neben der European Social Survey (ESS) auch zwei Stichproben des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).

"Die Zustimmungswerte sind nicht gleichzusetzen mit einer Zustimmung für die Einführung einer solchen Reform", gab SOEP-Mitarbeiterin Jule Adriaans zu bedenken. Den Befragten lagen nämlich keine Informationen über die mögliche Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens vor - insbesondere nicht dazu, welche andere Leistungen gekürzt oder Steuern erhoben werden müssten, um ein BEG zu finanzieren.

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