Serge und Beate Klarsfeld
epd-bild/Martina Zimmermann
Die Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld erhalten den Großen Deutsch-Französischen Medienpreis 2019.
04.04.2019

Das deutsch-französische Ehepaar sei seit Jahrzehnten "ein Vorbild für den Kampf gegen das Vergessen", erklärte SR-Intendant Thomas Kleist als Vorsitzender der Preisstifter am Donnerstag in Saarbrücken. "Die Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte wäre ohne ihr Engagement anders verlaufen." Die undotierte Auszeichnung wird am 3. Juli in Paris verliehen.

Beate Klarsfeld wurde 1968 durch ihre Ohrfeige für den damaligen Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger (CDU) wegen dessen Verstrickung in das NS-Regime bekannt. Später machte sie mit ihrem Ehemann Serge die Aufenthaltsorte von NS-Verbrechern ausfindig, darunter der frühere Gestapo-Chef Klaus Barbie, und sorgte dafür, dass diese sich vor Gericht verantworten mussten. Darüber hinaus gab das Ehepaar eine Dokumentation mit den Namen aller 80.000 aus Frankreich deportierten Juden heraus.

Europäische Verständigung

Der Große Deutsch-Französische Medienpreis wird jährlich an Organisationen oder Einzelne verliehen, die sich für die deutsch-französische und europäische Verständigung eingesetzt haben. Im vergangenen Jahr ging er an den Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas. Zu den bisherigen Medienpreisträgern gehören unter anderen Helmut Schmidt, Valéry Giscard d'Estaing, Tomi Ungerer, Simone Veil, Volker Schlöndorff, Alfred Grosser und Jean Asselborn.

Außerdem werden Preise für herausragende journalistische Arbeiten in den Kategorien Print, Audio, Video und Multimedia sowie ein Nachwuchspreis verliehen. Diese Auszeichnungen sind mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Der Deutsch-Französische Journalistenpreis wird seit 1983 vergeben. Zu den Preisstiftern gehören neben dem Saarländischen Rundfunk (SR) unter anderem auch das ZDF, Arte, France Télévisions und die "Saarbrücker Zeitung".

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