In einem Abschiedsbrief bezeichnete der mexikanische Musiker Armando Vega Gil die Anschuldigungen als falsch. Mitglieder der Band bestätigten den Tod.
02.04.2019

Der mexikanische Musiker Armando Vega Gil hat Suizid begangen, nachdem er auf Twitter des sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden war. Eine anonyme Frau hatte in dem Kurznachrichtendienst unter dem Hashtag #MeTooMusicosMexicanos geschrieben, der Bassist der Gruppe "Botellita de Jerez" habe sie im Alter von 13 Jahren sexuell genötigt. Mitglieder der Band bestätigten den Tod Vega Gils am Montag (Ortszeit) in Mexiko-Stadt. In einem Abschiedsbrief bezeichnete der Musiker die Anschuldigungen als falsch.

Jeder habe aber das Recht, anonym solche Vorwürfe zu erheben, schrieb der 1955 geborene Vega Gil. Die Vorwürfe zerstörten jedoch seine gesamte Karriere. Er gehe diesen Schritt, um seinen Sohn vor Stigmatisierungen zu schützen. Zugleich bat Vega Gil darum, niemanden für seinen Tod verantwortlich zu machen.

Debatte über die Rolle der Bewegung

Der Suizid entfachte in den sozialen Medien eine Debatte über die Rolle der #MeToo-Bewegung. Einige Nutzer beklagten eine mediale Vorverurteilung ohne Beweise, andere kritisierten, das zerstörte Leben eines Täters werde offenbar mehr bedauert als das der wesentlich zahlreicheren Frauen, die Opfer männlicher Gewalt wurden.

Unter dem Hashtag #MeToo werden seit 2017 die Namen bekannter Persönlichkeiten veröffentlicht, die der sexuellen Belästigung und Nötigung sowie der Vergewaltigung beschuldigt werden.

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