Schwangere in einem gynäkologischen Krankenhaus im Niger (Archivbild)
epd-bild/Sebastian Backhaus
Nach einem Kaiserschnitt sterben in Entwicklungsländern einer Studie zufolge hundert Mal mehr Frauen als in wohlhabenden Staaten.
29.03.2019

In einigen Regionen überlebte zudem ein Drittel der Neugeborenen nach einem Kaiserschnitt nicht, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung der Londoner Queen Mary University hervorgeht. Grundlage waren Daten von zwölf Millionen Schwangerschaften in 67 ärmeren Ländern.

Die Ergebnisse in Entwicklungsländern seien viel schlechter als erwartet, sagte die Ärztin und Co-Autorin der Studie, Soha Sobhy. "In Afrika südlich der Sahara stirbt eine von 100 Frauen, die einen Kaiserschnitt hat", betonte sie. Zudem überlebten acht Prozent ihrer Babys nicht einmal eine Woche.

Fehlende Ressourcen

Laut der Chef-Autorin der Studie, Shakila Thangaratinam, soll der weltweit praktizierte Kaiserschnitt das Leben von Müttern und Kindern retten. Aber wegen zu später oder zu früher Operationen, mangelhafter Verfahren, fehlender Ressourcen und ungenügender Ausbildung scheitere das oft. Ein Drittel der Todesfälle wird auf Blutungen nach der Geburt zurückgeführt, je ein Fünftel auf Gestose und Blutvergiftung, 14 Prozent auf Probleme der Anästhesie.

Die Autoren der im Medizin-Journal "The Lancet" publizierten Studie rufen dazu auf, den Zugang zur Gesundheitsfürsorge für Schwangere und Neugeborene in Entwicklungsländern zu verbessern, für sichere Operationen und angemessene Ausbildung des Geburtshilfepersonals zu sorgen und unnötige Kaiserschnitte zu vermeiden. Weltweit sterben jedes Jahr nach UN-Angaben rund 300.000 Frauen an Komplikationen bei einer Schwangerschaft oder Geburt.

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