Osnabrück, Frankfurt/Main (epd). Unter dem Motto "Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr" haben sich dazu 13 Organisationen unter anderem aus Gewerkschaften sowie der Friedens- und Kinderrechtsarbeit zusammengeschlossen, wie die Verantwortlichen am Mittwoch mitteilten. Sie kritisieren die Werbung der Bundeswehr bei Jugendlichen allgemein und speziell für den "Girls Day".
Der Tag dient der Berufsorientierung für Mädchen ab der fünften Klasse. Sie können einen Tag lang die Arbeit in Betrieben, Behörden, Krankenhäusern oder Einrichtungen erleben. Die Bundeswehr hält dafür in rund 100 Einrichtungen mehr als 3.600 Angebote parat.
Mögliche persönliche Folgen würden verharmlost
"Die Bundeswehr ist kein Arbeitgeber wie jeder andere", sagte Ilka Hoffmann, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. "Das muss bei der Berufsorientierung junger Mädchen rüberkommen." Bereits 15-jährige Mädchen würden für einen Beruf umworben, der viele Risiken mit sich bringe: "Von Traumatisierungen bis hin zum Tod." Mögliche persönliche Folgen würden bei diesen Angeboten verharmlost. Das Kinderhilfswerk terre des hommes kritisierte, bei der Bundeswehr komme es zu schweren Rechtsverstößen und Kinderrechtsverletzungen.
Deutschland gehöre zu einer kleinen Minderheit von UN-Staaten, die Minderjährige immer noch für das Militär rekrutierten, sagte Philipp Ingenleuf für das Netzwerk Friedenskooperative. Die Bundeswehr widerspreche mit ihrer Praxis dem Schutzauftrag gegenüber Minderjährigen. Sie mache sich zudem bei der internationalen Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten unglaubwürdig. Die deutsche Armee habe seit 2011 rund 11.500 Minderjährige an der Waffe ausgebildet.
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