Marlehn Thieme ist Vorsitzende des Rates für nachhaltige Entwicklung.
epd-bild/Norbert Neetz
Die Menschen wollten sich nicht betrügen lassen, sagt die Vorsitzende des Rates für nachhaltige Entwicklung.
27.03.2019

Die Vorsitzende des Rates für nachhaltige Entwicklung, Marlehn Thieme, ist davon überzeugt, dass die letzte Stunde der Verbrennungsmotoren geschlagen hat. "Der Dieselskandal hat gezeigt, dass es nur noch mit Korruption möglich ist, diese Form der Mobilität zu betreiben", sagte Thieme am Dienstagabend in Berlin. Sie äußerte sich bei einer Veranstaltung zu Vorstellung einer App eines kirchlichen Fonds, die zum Reduzieren und Kompensieren selbst verursachter Emissionen anregen soll.

Kritik an Plänen für Klima-Gesetz

Die Menschen wollten sich nicht betrügen lassen, sagte Thieme, die auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Deshalb könne es so nicht weitergehen. Sie warb für weitere Innovationen im Bereich Verkehr, wie sie mit Sharing-Modellen bereits begonnen hätten. Die Pläne für das Klima-Gesetz der Bundesregierung kritisierte Thieme, weil es nicht definiere, in welchem Bereich welche Emissionseinsparungen erfolgen sollen. Das sei ein "Offenbarungseid", sagte sie.

Die vorgestellte App kommt von der Initiative Klima-Kollekte. Der gemeinnützige Fonds setzt sich dafür ein, Menschen bewusstzumachen, welchen CO2-Ausstoß sie selbst durch ihr Reiseverhalten verursachen. Die App errechnet die Emissionen einer geplanten Reise, schlägt klimafreundlichere Alternativen vor und bietet eine Kompensation per Spende an den Fonds der Klima-Kollekte an. Im Fonds zusammengeschlossen sind Projekte in Entwicklungsländern, in denen die Folgen des Klimawandels besonders drastisch spürbar werden. Dort landen die Spenden.

Die Geschäftsführerin der Klima-Kollekte, Olivia Henke, lobte die "Fridays for Future"-Bewegung, bei der inzwischen jeden Freitag Zehntausende für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen. Die Leitfigur der Proteste, die Schwedin Greta Thunberg, fahre selbst mit dem Zug überall hin. Sie lebe den Klimaschutz, sagte Henke. Die App kann kostenlos für Mobilgeräte mit den Betriebssystemen Android und iOS heruntergeladen werden.

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