Der künftige Bischof des Bistums Fulda, Michael Gerber (Archivbild)
epd-bild/Harald Oppitz/KNA-Bild
Der künftige Bischof des katholischen Bistums Fulda, Michael Gerber, will den Menschen den christlichen Glauben wieder nahe bringen.
26.03.2019

Dazu müssten Räume eröffnet werden, die den Menschen zeigten, dass der Glaube eine Relevanz für das Leben habe, sagte Gerber am Dienstag in Fulda. Es gelte zu vermitteln, wie der Glaube gerade auch in Lebenskrisen helfen könne, sagte er. Gerber wird am Sonntag in sein neues Amt eingeführt.

Die Welt befinde sich derzeit in einer Phase des Umbruchs, fuhr Gerber fort: "Die Zeit der Stabilität ist vorbei." Niemand könne mehr sagen, wie die Welt in einem Jahr aussehen werde. Zur Frage, wie mit dieser Situation konstruktiv umgegangen werden solle, könne die Kirche ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten.

"Seelsorge für Seelsorgende"

Das Thema Missbrauch sei derzeit existenziell für die Kirche, sagte Gerber. Er sprach sich dafür aus, Kandidaten für das Priesteramt psychologisch zu begleiten. In Freiburg, wo er herkomme, habe beispielsweise die psychologische Begutachtung von Anwärtern für eine Ausbildung zum Priester dazu geführt, dass nur jeder zweite aufgenommen worden sei. Generell sei auch für andere in der kirchlichen Seelsorge tätige Mitarbeiter eine "Seelsorge für Seelsorgende" von großer Bedeutung. Diese gelte es einzuführen. "Wir müssen auch später noch gut hinschauen", mahnte er.

In seiner bisherigen Tätigkeit sei er viel mit jungen Menschen unterwegs gewesen, sagte Gerber. Insbesondere auf Pilgerwegen habe er mit ihnen sehr gute Erfahrungen machen können. Darum werde er seine Amtseinführung auch am Freitag mit einem Pilgerweg beginnen, bei dem ihn 40 junge Menschen begleiteten. Am Samstag wird der Pilgerzug dann mit voraussichtlich 400 weiteren Gläubigen bis in den Dom zu Fulda fortgesetzt. "Das Pilgern hat mein Selbstverständnis als Priester und Bischof geprägt", sagte Gerber.

Zur Amtseinführung am Sonntag im Fuldaer Dom werden nach Angaben des Bistums insgesamt rund 1.500 Gäste erwartet, unter anderem Kardinal Reinhard Marx, der evangelische Bischof Martin Hein sowie der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Die Feier wird von 15 bis 17 Uhr vom Hessischen Rundfunk im Fernsehen übertragen, ebenso als Livestream auf der Internetseite des Bistums.

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