Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (Archivbild)
epd-bild/Alberto Veiga
Der rechtsextreme brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat mehrfach die Militärdiktatur verherrlicht und als die beste Zeit Brasiliens bezeichnet.
26.03.2019

Der rechtsextreme brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Feiern zum Jahrestag des Militärputsches vom 31. März 1964 angeordnet. Der Präsident betrachte dieses Ereignis nicht als Putsch, teilte Regierungssprecher Otávio Rêgo Barros laut der Tageszeitung "Folha de São Paulo" vom Montagabend (Ortszeit) mit. Vielmehr hätten sich damals Militärs und Zivilisten zusammengeschlossen, um das Land auf den richtigen Weg zurückzubringen. Der Verteidigungsminister sei angewiesen, die Feierlichkeiten zu organisieren.

Regierungsgegner getötet und gefoltert

Mehrfach hatte Bolsonaro, selbst ehemaliger Soldat, die Militärdiktatur (1964-1985) verherrlicht und als die beste Zeit Brasiliens bezeichnet. Etwa die Hälfte seiner Minister sind frühere Militärs. Laut der Zeitung sollen die Feierlichkeiten aber innerhalb der Kasernen stattfinden. Bolsonaro, der seit 1. Januar als Präsident regiert, sei überzeugt worden, von öffentlichen Festveranstaltungen abzusehen und den 55. Jahrestag der Machtübernahme des Militärs in "diskreter Form" zu begehen, hieß es.

Mehrfach hatte Bolsonaro die Opfer der Diktatur verhöhnt, zu denen auch Ex-Präsidentin Dilma Rousseff gehörte, die von 2011 bis 2016 im Amt war. Die Linkspolitikerin hatte Folter und Haft ertragen müssen. Nach Angaben einer Wahrheitskommission wurden während der Militärdiktatur 434 Menschen aus politischen Gründen getötet. Schätzungen zufolge wurden etwa 50.000 Regierungsgegner gefoltert. Tausende wurden inhaftiert oder mussten ins Ausland flüchten. Kein Täter wurde bislang gerichtlich verurteilt.

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