Der Haftbefehl gegen den tatverdächtigen Logopäden wurde wegen des dringenden Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Herstellung und Verbreitung von kinderpornografischen Schriften erlassen.
25.03.2019

Der verhaftete Tatverdächtige im Würzburger Kinderporno-Fall schweigt weiterhin zu den Tatvorwürfen. "Er äußert sich nach wie vor nicht", sagte Oberstaatsanwalt Christian Schorr von der Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der beschuldigte Logopäde war am vergangenen Mittwochabend zusammen mit seinem Lebenspartner festgenommen worden. Während der Partner wieder auf freiem Fuß ist, wurde gegen den Therapeuten Haftbefehl erlassen. Die von der Kripo Würzburg eingerichtete Sonderkommission "01-2019" setzt bei der Aufklärung auch auf Hinweise aus der Bevölkerung.

"Eine sehr aufwendige Puzzle-Arbeit"

Der Haftbefehl gegen den Logopäden wurde wegen des dringenden Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Herstellung und Verbreitung von kinderpornografischen Schriften erlassen. Der Beschuldigte, der zwei logopädische Praxen in Würzburg betrieben, als Trainer in einem Sportverein gearbeitet und zusammen mit seinem Lebenspartner auch zwei Pflegekinder aufgenommen hat, soll über Jahre hinweg kinderpornografisches Material erstellt und über das sogenannte Darknet verbreitet haben. Laut den Ermittlern besteht die "realistische Möglichkeit", dass sein Partner - stellvertretender Leiter einer evangelischen Kita - nichts von alledem mitbekommen hat.

Schorr betonte erneut, dass es noch völlig unklar sei, wie viel Zeit die Auswertung des Materials in Anspruch nehmen wird: "Das ist ein sehr breites Feld, das wir bearbeiten müssen. Das ist eine sehr aufwendige Puzzle-Arbeit." Laut seinen Angaben wurde eine dreistellige Zahl an Kinderpornos gefunden, nun gehe es darum, die betroffenen Kinder und die Tatorte zu identifizieren. Der Beschuldigte habe aber offenbar darauf geachtet, dass die Kinder - alles Jungen im Kindergartenalter - und die Örtlichkeiten nicht leicht zu identifizieren sind. Die Kripo hat deshalb eine kostenlose Hotline für Hinweise eingerichtet.

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