Trauma-Therapeutin Teresa Ngigi (Archivbild)
epd-bild/Tim Spence/SOS-Kinderdoerfer
Kinder können nach Einschätzung der Trauma-Therapeutin Teresa Ngigi mit genügend Hilfe schlimme Erlebnisse verarbeiten.
25.03.2019

Auch Mädchen und Jungen, die den Zyklon Idai im südlichen Afrika überlebt hätten, könnten bei genügend Unterstützung seelisch wieder gesund werden, sagte Ngigi dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Expertin aus dem italienischen Triest wird das Team des SOS-Kinderdorfes in der mosambikanischen Stadt Beira verstärken, die vom Zyklon in weiten Teilen zerstört wurde.

Die Gebäude des Kinderdorfes, das rund 150 Mädchen und Jungen beheimatet, seien einigermaßen intakt, schilderte Ngigi. Aber die Kinder hätten Todesangst ausgestanden, als Sturm und Regenfluten über sie hereingebrochen seien. In der Umgebung seien nahezu alle Häuser schwer beschädigt oder zerstört.

In Mosambik sind nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef zurzeit etwa eine Million Kinder auf Hilfe angewiesen. Das SOS-Kinderdorf unterstützt neben den Kindern im Dorf selbst noch weitere 600 Minderjährige in der Umgebung.

Besonders liebevolle Zuwendung

Mit traumatisierten Kindern hat Ngigi schon an sehr unwirtlichen Orten Erfahrungen gesammelt: In Sierra Leone, Somalia und Syrien. "Ich stelle keine Fragen", sagte die 52-Jährige, die in Kenia aufgewachsen ist. Sie sei vor allem da, um zuzuhören und damit die Kinder sich sicher fühlten.

Sie komme nicht mit fertigen Theorien, sondern zapfe vor Ort das spezifische Potenzial von Religion und Tradition an, verbinde es mit Methoden der modernen Psychologie, um die Fähigkeiten der Menschen im Umgang mit traumatisierten Kindern zu erhöhen, erläuterte die Therapeutin. Mit den Ortskräften in Beira wolle sie ein Programm zur Stärkung der Kinder und ihrer Familien erstellen.

"Ich kenne Kinder, die sind sehr widerstandsfähig", erzählt sie. "Sie haben zusehen müssen, wie die Eltern vor ihren Augen zerrissen wurden, aber sie konnten lernen, damit umzugehen." Doch dafür bräuchten traumatisierte Kinder eine besonders liebevolle Zuwendung von Betreuerinnen und Betreuern. "Dann kann der Heilungsprozess beginnen."

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