Die venezolanische Regierung wirft dem verhafteten Büroleiter des Oppositionschefs Juan Guaidó vor, Mitglied einer Terrorzelle zu sein.
22.03.2019

Roberto Marrero sei in ein kriminelles Netzwerk eingebunden, das terroristische Anschläge ausführen wolle, erklärte Innenminister Néstor Reverol am Donnerstag (Ortszeit) in Caracas. In der Wohnung des Verhafteten habe man Kriegswaffen sowie ausländisches Geld sichergestellt.

Beamte des Geheimdienstes Sebin hatten Marrero in der Nacht zum Donnerstag festgenommen. Auch die Wohnung des oppositionellen Abgeordneten Sergio Vergara wurde durchsucht. Der selbsternannte Übergangspräsident Guaidó bezeichnete die Verhaftung als Ausdruck der Schwäche des Regime von Staatschef Nicolás Maduro. Da die Regierung ihn nicht festnehmen könne, suche sie sich die ihm Nächststehenden, sagte Guaidó auf einer Pressekonferenz.

Unmittelbare und harte Konsequenzen

Auch die US-Regierung übte scharfe Kritik. Der US-Sondergesandte für Venezuela, Elliott Abrams, erklärte, die Verhaftung Marreros werde unmittelbare und harte Konsequenzen haben. Er nannte die Namen von fünf angeblich an der Aktion beteiligten Beamten. Washington plane bereits weitere Sanktionen gegen die Maduro-Regierung, kündigte Abrams an. Das UN-Menschenrechtskommissariat forderte die venezolanische Regierung auf mitzuteilen, wo sich Marrero befindet.

In Venezuela tobt seit Monaten ein heftiger Machtkampf. Maduro hatte im Januar nach einer umstrittenen Wahl eine zweite Amtszeit angetreten. Parlamentspräsident Guaidó erklärte sich daraufhin zum Übergangspräsidenten. Die USA, zahlreiche europäische sowie lateinamerikanische Staaten haben ihn als legitimen Interimsstaatschef anerkannt. Maduro kann unter anderem auf die Unterstützung von Russland, China, der Türkei und Kuba zählen.

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.