Der Medienwissenschaftler Volker Lilienthal und der Finanzexperte Ralf Seibicke wirken künftig im Verwaltungsrat des Deutschlandradios.
21.03.2019

Der Hörfunkrat des Senders wählte die beiden Sachverständigen bei seiner Sitzung am Donnerstag nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) in das Aufsichtsgremium. Die beiden neu geschaffenen Sitze waren zuvor öffentlich ausgeschrieben worden.

Lilienthal (59) hat seit 2009 die Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Qualitätsjournalismus an der Uni Hamburg inne. Zuvor arbeitete er 20 Jahre lang als Medienjournalist für den Evangelischen Pressedienst (epd), zuletzt von 2005 bis 2009 als verantwortlicher Redakteur des Fachdienstes epd medien. Er studierte Journalistik in Dortmund und promovierte an der Universität Siegen in Literaturwissenschaft.

Ralf Seibicke studierte Wirtschaftswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin. Nach Stationen unter anderem als Referatsleiter der Haushaltsabteilung des Finanzministeriums von Sachsen-Anhalt war er von 2003 bis 2015 Präsident des Landesrechnungshofes dieses Bundeslandes. Der 1961 geborene Seibicke gehörte ab 2007 außerdem der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) an. Seit Januar 2012 war er stellvertretender Vorsitzender der KEF, Ende 2016 schied er aus dem Sachverständigengremium aus.

Statt wie bislang acht nun zwölf Mitglieder

Nötig geworden war die Neubesetzung durch eine Gesetzesänderung. Gemäß dem neuen Staatsvertrag für das Deutschlandradio gehören dem Verwaltungsrat statt wie bislang acht nun zwölf Mitglieder an: drei Vertreter der Bundesländer, ein von der Bundesregierung entsandtes Mitglied, jeweils drei Vertreter von ARD und ZDF sowie die beiden Sachverständigen. Das Gremium überwacht die Tätigkeit des Intendanten und genehmigt den Haushaltsplan des Senders.

Laut Ausschreibung soll einer der Sachverständigen "Kenntnisse in den Bereichen Wirtschaftsprüfung oder Betriebswirtschaft" haben. Diese Funktion kommt nun Seibicke zu. Der zweite Sachverständige soll über "Kenntnisse in den Bereichen Rundfunkrecht, Medienwirtschaft oder Medienwissenschaft" verfügen. Für diesen Bereich wurde Lilienthal gewählt.

Beide Sachverständige mussten der Ausschreibung zufolge eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung in dem jeweiligen Bereich vorweisen können. Die Bewerber durften keinem Parlament angehören und nicht Mitglied der Europäischen Kommission, der Bundesregierung oder einer Landesregierung sein. Auch Mitglieder eines Parteivorstands, kommunale Wahlbeamte und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände waren ausgeschlossen. Der Hörfunkrat, der die beiden Sachverständigen nun gewählt hat, beaufsichtigt den Sender vor allem in Programmfragen.

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