Ambulanter Pflegedienst
epd-bild/Werner Krueper
Ältere pflegebedürftige Menschen sind besonders gefährdet, durch multiresistente Erreger gesundheitliche Schäden zu erleiden oder als Träger solche Keime zum Beispiel im Krankenhaus weiterzugeben.
11.03.2019

Antibiotikaresistente Erreger stellen einer Studie zufolge nicht nur Krankenhäuser, sondern vor allem auch ambulante Pflegedienste vor Probleme. Die Erhebung zeige, dass es offenbar in manchen Diensten am richtigen Umgang fehle, teilte das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) am Montag in Berlin mit. Fortbildungen für Pflegekräfte seien für die Patientensicherheit von erheblicher Bedeutung, betonte der Vorstandsvorsitzende Ralf Suhr: "Das zeigt sich auch beim Hygienemanagement."

Ältere pflegebedürftige Menschen seien besonders gefährdet, durch multiresistente Erreger wie MRSA-Bakterien gesundheitliche Schäden zu erleiden oder als Träger solche Keime zum Beispiel im Krankenhaus weiterzugeben. Auf die Pflegedienste komme bei der Infektionsvorbeugung eine besondere Herausforderung zu, hieß es. Denn derzeit seien ambulante Dienste an der Versorgung von 830.000 Pflegebedürftigen beteiligt - das entspreche knapp einem Viertel aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland.

Pflegedienste in der Pflicht

Die Autoren der Studie, die gemeinsam mit der Berliner Charité erstellt wurde, untersuchten per Fragebogen die Hygienelage im Jahr 2016. Demnach war in etwa jedem zweiten Pflegedienst mindestens von einem Mitarbeiter bekannt, dass er in den zurückliegenden zwölf Monaten mit Problemkeimen bei Pflegebedürftigen konfrontiert war. Die Dunkelziffer dürfe höher liegen, hieß es. In 95 Prozent der benannten Fälle handelte es ich nach Auskunft des Pflegedienstes um MRSA-Bakterien.

Suhr nahm deshalb die Dienste in die Pflicht. "Die fachgerechte Umsetzung von Hygiene-Maßnahmen insbesondere im Umgang mit Pflegebedürftigen, die von Problemkeimen betroffen sind, ist ein wichtiger Faktor für deren Sicherheit." Ein gutes Hygienemanagement könne dazu beitragen, dass Keime nicht weiterverbreitet werden.

Statistisch komme es nur in nur etwa 50 Prozent von MRSA-Fällen in Kliniken und ambulanten Diensten zu einer fachgerechten Versorgung. Denn in jeweils fast einem Drittel der teilnehmenden Dienste fehlten ein festes Sanierungsschema (29,3 Prozent) oder ein Protokoll für MRSA-Sanierung (28,7 Prozent). Hier sei es dringend erfoderlich, Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu verbessern.

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