Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (Archivbild)
epd-bild/Stefan Arend
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, hat seine Forderungen nach Reformen in der Kirche bekräftigt.
11.03.2019

Auf die Glaubwürdigkeitskrise, die durch den Missbrauchsskandal ausgelöst worden sei, müsse die Kirche antworten: "Es ist Zeit für wirklich durchdringende Reformen - und diese Zeit ist jetzt", sagte er am Montag im ZDF-"Morgenmagazin" vor Beginn der Frühjahrsversammlung der katholischen deutschen Bischöfe im niedersächsischen Lingen. Die weitere Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs steht im Mittelpunkt des bis Donnerstag dauernden Treffens.

Seitdem der Missbrauchsskandal 2010 ans Tageslicht gekommen ist, habe sich bereits viel verändert, erklärte Sternberg. So würden Verfahren zum Missbrauch sofort den Staatsanwaltschaften übergeben. In der Kirche gebe es eine sehr große Ernsthaftigkeit bei diesem Thema.

Rolle der Frau stärken

Nach Auffassung Sternbergs sind nun auch Veränderungen in der Verwaltung und eine kirchliche Strafgerichtsbarkeit nötig, wie sie in Lingen erörtert werden soll. Auch müsse über die kirchliche Sexualmoral, den Ungang mit Homosexualität und die Zukunft des Zölibats gesprochen werden. Sternberg sprach sich dafür aus, dass auch verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden können.

Darüber hinaus mahnte er an, die Rolle der Frau in der Kirche zu stärken. Frauen gehörten zum Bild der Kirche auf Gemeindeebene, aber das werde nicht in den Leitungsstrukturen abgebildet. Der ZdK-Präsident forderte, dass Frauen das Diakonenamt ausüben können. Hier wünsche er sich auch eine Entscheidung aus Rom. Er sei sich aber nicht sicher, ob der Papst, der von vielen Seiten angegriffen werde, die Kraft habe, eine solche Reform durchzusetzen.

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