Frauen am Arbeitsplatz (Symbolbild)
epd-bild/Jens Schulze
Knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall haben es deutlich mehr ostdeutsche Frauen als ostdeutsche Männer in Führungspositionen in Politik und Wirtschaft geschafft.
05.03.2019

Auch im Vergleich mit ihren Geschlechtsgenossinnen aus dem Westen schneiden Frauen aus der ehemaligen DDR erfolgreicher ab. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Erhebung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) und der Universität Leipzig, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Für die Studie wurden nach Angaben der Sender unter anderen die Zusammensetzungen der Vorstandsetagen der 100 größten Unternehmen in Ost und West sowie der Bundesregierungen seit der Wiedervereinigung untersucht. Als "ostdeutsch" wurde demnach klassifiziert, wer in der DDR geboren wurde oder bis 1990 den größten Teil seines Lebens dort verbracht hat. Die Erhebung entstand im Zusammenhang mit dem TV-Projekt "Ostfrauen", das MDR und RBB am Abend des Internationalen Frauentags am 8. März ausstrahlen wollen.

Die Untersuchung kommt den Angaben nach zu dem Ergebnis, dass Ostdeutsche in Führungspositionen im 30. Jahr nach der Wende zwar immer noch stark unterrepräsentiert sind. Dort, wo sie es nach oben geschafft haben, handle es sich jedoch überproportional häufig um Frauen.

Nur vier mit ostdeutschem Hintergrund

Demnach haben von den 193 Vorstandsmitgliedern der 30 Dax-Konzerne nur vier einen ostdeutschen Hintergrund, jedoch sind drei von ihnen Frauen. Unter den westdeutschen Vorständen liegt der Frauenanteil demgegenüber bei nur zehn Prozent, bei den im Ausland aufgewachsenen bei 18 Prozent.

Von den insgesamt 109 Personen an den Spitzen der 100 umsatzstärksten Unternehmen in Westdeutschland sind laut der Erhebung nur zwei Frauen, darunter keine aus Ostdeutschland. Unter den 168 Führungspersonen der 100 umsatzstärksten Unternehmen im Osten sind indes 15 Frauen (neun Prozent). Fragt man nur nach den von Ostdeutschen geführten Unternehmen, liegt der Frauenanteil demnach bei 25 Prozent.

Den deutschen Bundesregierungen gehörten seit der Wiedervereinigung den Angaben zufolge mit insgesamt 17 bislang nur sehr wenige Ostdeutsche an. Jedoch waren mit zwölf überdurchschnittlich viele davon weiblich. Die prominenteste unter ihnen ist die in der Uckermark auf ehemaligem DDR-Gebiet aufgewachsene Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

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