Ministranten (Symbolbild)
epd-bild/Annette Zoepf
Ein bei Ordensleuten übliches starkes Zugehörigkeitsgefühl habe die Offenlegung und Verurteilung von Missbrauch erschwert, heißt es in einer Erklärung der katholischen Orden.
19.02.2019

Die Spitzen der katholischen Orden haben Fehler im Umgang mit Pädophilie eingestanden. "Wir beugen unsere Häupter in Scham darüber, dass solcher Missbrauch in unseren Orden stattgefunden hat", heißt es in einer am Dienstag im Vatikan veröffentlichten Erklärung mit Blick auf das Treffen von Papst Franziskus mit den Vorsitzenden der weltweiten Bischofskonferenzen zum Missbrauch an Minderjährigen in der Kirche.

Ihr eigener Mangel an Bewusstsein für das Phänomen mache die Scham umso größer, betonen die beiden Vereinigungen der weiblichen und der männlichen Orden. Vor dem am Donnerstag im Vatikan beginnenden Bischofstreffen gestanden sie ein, in der Vergangenheit Opfern nicht genügend zugehört zu haben.

Starkes Zugehörigkeitsgefühl

Ein bei Ordensleuten übliches starkes Zugehörigkeitsgefühl habe die Offenlegung und Verurteilung von Missbrauch erschwert. "Das hat zu falscher Loyalität, falschen Urteilen, langsamem Handeln und mitunter zu Vertuschung geführt", heißt es in der vierseitigen Erklärung.

Rund zwanzig der 190 Teilnehmer des von Donnerstag bis Sonntag geplanten Treffens im Vatikan über den Missbrauch an Minderjährigen in der Kirche sind Ordensleute. Neben rund 110 Vorsitzenden von nationalen Bischofskonferenzen werden die Leiter von zuständigen Vatikanbehörden sowie einige Opfer an der Versammlung teilnehmen.

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