Der slowakische Journalist Jan Kuciak wurde vor einem Jahr ermordet.
epd-bild/Kilian Kirchgessner
Der Mord an Ján Kuciak vor einem Jahr hat die slowakischen Journalisten enger zusammengeschweißt.
14.02.2019

"Wenn jemand uns Journalisten einschüchtern wollte, dann ist es ihm nicht gelungen", sagte Tibor Macak, Redakteur beim slowakischen Rundfunk und Generalsekretär des Europäischen Journalistenverbandes AEJ, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Unser Bemühen ist es, die 'Wachhunde der Demokratie' zu sein, wie es immer so schön heißt."

In Bratislava hätten sich nach Kuciaks Tod viele Journalisten und mehrere Redaktionen zusammengetan, um gemeinsam verdächtigen Verbindungen von mutmaßlichen Mafiagrößen in Politik und Justiz nachzuspüren. Der 27-jährige slowakische Investigativreporter Kuciak war am 21. Februar 2018 ermordet worden. Er hatte zuletzt zu Verstrickungen zwischen organisiertem Verbrechen und Politik in der Slowakei recherchiert.

Weniger verbale Angriffe

"Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass wir in einer postkommunistischen Gesellschaft leben", erklärt Macak. "Die Mentalität ist natürlich geprägt von den 40 Jahren in einem totalitären System. Damit hängen die Korruptionsfälle zusammen, die bis in die höchste Politik reichen."

Eines habe sich im vergangenen Jahr verbessert: Die verbalen Angriffe von Politikern auf Journalisten seien weniger geworden. Der inzwischen zurückgetretene Premierminister Robert Fico hatte Reporter regelmäßig beschimpft, wenn sie kritische Fragen stellten - unter anderem als "schmutzige, anti-slowakische Prostituierte". Inzwischen seien die Politiker umsichtiger geworden, sagt Macak.

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