Nach heftigen internationalen Protesten ist die philippinische Journalistin Maria Ressa auf Kaution freigelassen worden.
14.02.2019

Die Chefin der regierungskritischen Webseite "Rappler" habe die Nacht im Gewahrsam der Ermittlungsbehörde verbringen müssen, teilte ihre Redaktion am Donnerstag mit. Ressa war am Mittwoch unter dem Vorwurf der "Verleumdung im Internet" verhaftet worden. Anlass war die Anzeige eines Geschäftsmanns, der sich durch den Artikel eines Kollegen von Ressa im Jahr 2012 verleumdet fühlte.

Scharfe Kritikerin von Präsident Duterte

Ressa ist eine scharfe Kritikerin des autokratischen Präsidenten Rodrigo Duterte. Ihre Verhaftung war weltweit als politisch kritisiert worden. Unter anderem protestierten die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright und UN-Vertreter. Amnesty International sprach von erfundenen Beschuldigungen, die schamlos politisch motiviert seien und sich in die ständigen Drohungen gegen Ressa und ihr Team einfügten. Die Chefin und ihr Webportal müssen sich auch wegen Steuerhinterziehung verantworten, was Amnesty ebenfalls als politisch motiviert kritisiert.

Am Mittwoch hatte ein Gericht ihre Freilassung auf Kaution noch abgelehnt. "Wir sind nicht eingeschüchtert", erklärte Ressa bei ihrer Verhaftung. Das Verfahren beruht laut Amnesty auf einer Anzeige des Geschäftsmanns Wilfredo Keng, der angeblich Kontakte zu Menschen- und Drogenhändlerringen hat.

Der kritisierte Artikel erschien 2012, vier Monate bevor ein Gesetz gegen "Verleumdung im Internet" in Kraft trat. Zuerst lehnte die Justiz deshalb ein Verfahren ab. Doch weil der Artikel 2014 aktualisiert worden sei, wurden nach Amnesty-Angaben dennoch Ermittlungen eingeleitet.

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