Eugen Brysch, Vorstand der Patientenorganisation Deutsche Hospiz Stiftung
epd-bild / Deutsche Hospiz Stiftung
Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz dass die Abläufe zur Organspende in den Entnahmekliniken verbessert werden sollen. Am Donnerstagnachmittag will der Bundestag in Berlin abschließend beraten und entscheiden.
14.02.2019

Eugen Brysch, der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, sieht die Politik bei der Organspende weiter in der Verantwortung. Die Strukturverbesserungen müssten weitergehen, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd).

epd: Die Organspendezahlen gehen nach oben - warum?

Eugen Brysch: Der Anstieg bei den Organspendezahlen ist ein kleiner Lichtblick. Doch das ist kein Erfolg der teuren Werbekampagnen der letzten Jahre. Vielmehr ist die Organisation in den 1.250 Krankenhäusern mit Intensivstation besser geworden.

epd: Also nicht der Beginn einer Trendwende?

Brysch: Es ist viel zu früh, bereits von einer Trendwende zu sprechen. Vielmehr gilt es, die Abläufe in den Transplantationszentren weiterzuentwickeln. Dazu diene die Gesetzesänderung. Das ist ein Anfang, doch die Strukturverbesserungen müssen weitergehen. Die Politik bleibt in der Verantwortung.

epd: Wie bewerten Sie eine Widerspruchslösung?

Brysch: Die Widerspruchsregelung ist der falsche Weg. Denn mit Zwang lässt sich kein Vertrauen gewinnen. Das kann schnell nach hinten losgehen. Denn das Recht auf Selbstbestimmung ist in unserer Verfassung eines der höchsten Güter. Schweigen heißt nicht Zustimmung. Jede Spende ist eine freiwillige und bewusste Entscheidung. Es ist ethisch besonders wertvoll, einem anderen Menschen sein Organ zu schenken. Doch dieses Geschenk ist nicht mit der Brechstange zu erzwingen. Genauso gut kann es auch ethische oder persönliche Gründe geben, sich gegen die Organspende zu entscheiden.

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