Gut eine Woche nach den Bombenanschlägen auf eine katholische Kirche in den südlichen Philippinen haben sich fünf Verdächtige der Polizei gestellt.
04.02.2019

Wie das Nachrichtenportal "Inquirer.Net" am Montag berichtete, gehören diese einer Splittergruppe der Terrororganisation Abu Sayyaf an. Ihnen wird mehrfacher Mord sowie Mordversuch vorgeworfen. Die Verdächtigen hätten offenbar mit zwei Selbstmordattentätern, einem indonesischen Paar, kooperiert, hieß es unter Berufung auf die Ermittler. Mindestens 14 weitere mutmaßliche Täter seien noch auf der Flucht. Bei den Anschlägen vom 27. Januar in der Stadt Jolo in der Provinz Sulu wurden nach jüngsten Angaben 23 Menschen getötet und etwa 100 verletzt.

IS hatte sich zu der Tat bekannt

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hatte sich zu der Tat bekannt. Zugleich benannten Armeekreise Mitglieder der Abu Sayyaf als Verdächtige. Teile der Abu Sayyaf haben dem IS Treue geschworen. Kurz zuvor hatte es ein Referendum für eine erweiterte Autonomie für Teile der vorwiegend von Muslimen bewohnten Inselgruppe Mindanao gegeben. Die Provinz Sulu, in der sich der Angriff auf die Kirche ereignete, gehört zu der Inselgruppe. Bei der Abstimmung hatte sich eine klare Mehrheit für mehr Selbstbestimmung ausgesprochen.  

Die Volksabstimmung war Ergebnis von Friedensverhandlungen zwischen der Regierung in Manila und den Rebellen der "Moro Islamischen Befreiungsfront" (MILF). Kleinere und radikale Gruppen wie die Abu Sayyaf erkennen den Pakt von 2014 jedoch nicht an. Nach einem Überfall auf die Stadt Marawi von Abu-Sayyaf-Mitgliedern und weiteren Extremisten im Mai 2017 wurde das damals verhängte Kriegsrecht für Mindanao mittlerweile bis Ende 2019 verlängert.

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