Peter Boudgoust (Archivbild)
epd-bild / SWR/Rafael Krötz
Der Südwestrundfunk (SWR) will nach den Worten seines Intendanten Peter Boudgoust in der Berichterstattung auch in Zukunft klar zwischen Fakten und Meinungen trennen.
01.02.2019

"Wir haben keine belehrende Funktion, sondern eine aufklärende Funktion", sagte Intendant Peter Boudgoust am Freitag in Stuttgart beim SWR-Jahrespressegespräch. Trotz bevorstehender Europa- und Kommunalwahlen und populistischer Bewegungen werde man sich nicht in die "Rolle eines politischen Akteurs" drängen lassen, unterstrich er. Bei der Veranstaltung wurden die Programmschwerpunkte für 2019 vorgestellt.

Der SWR befindet sich dem Intendanten zufolge derzeit in einem "guten Lauf". Zehn Produktionen seien für den Grimme-Preis nominiert worden, die Dokumentation "Kulenkampffs Schuhe" habe am Donnerstagabend den Deutschen Fernsehpreis erhalten. Auch trage der Umbau des Senders hin zum multimedialen Arbeiten Früchte, sagte der Intendant. In fünf bis zehn Jahren werde man lineare und nonlineare Angebote im Internet nicht mehr unterscheiden.

Erste Streaming-Serie des SWR

Als herausragende Projekte für 2019 stellte Boudgoust einen neuen Tatort mit Ulrike Folkerts, die multimediale Aktionswochen "Rettet die Insekten!" sowie die erste Streaming-Serie des SWR, "Patchwork Gangsta", vor. Ulrike Folkerts ermittelt seit 30 Jahren als Kommissarin Lena Odenthal im TV-"Tatort". Zum Dienstjubiläum kehre sie an den Ort ihres dritten Falls, "Tod im Häcksler", aus dem Jahr 1991 zurück, kündigte Boudgoust an. Auch Ben Becker werde wieder als Dorfpolizist in diesem "Tatort" erscheinen. Die Ausstrahlung der Folge "Die Pfalz von oben" ist für den kommenden Winter geplant.

Die per Videoübertragung zugeschaltete Folkerts lobte, dass sich vor 30 Jahren der damalige Südwestfunk (SWF) als einziger Sender getraut habe, die Stelle des "Tatort"-Kommissars mit einer Frau zu besetzen. Wann sie in dieser Rolle aufhöre, stehe noch nicht fest. Wenn Lena Odenthal in Rente geschickt werde, arbeite sie als Privatdetektivin weiter, sagte Folkerts augenzwinkernd.

Neuer Anchorman

Der Journalist Georg Bruder (39) wird von Mai an die Hauptnachrichten im SWR-Fernsehen moderieren. Er folgt auf Dieter Fritz, der in den Ruhestand geht. Bruder ist studierter Kommunikationswissenschaftler, war Chef vom Dienst im Fernsehtalk "Nachtcafé" und bei "Zur Sache Baden-Württemberg". Der neue Anchorman wird die Nachrichten im wöchentlichen Wechsel mit Stephanie Haiber moderieren.

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehört laut SWR außerdem das Projekt "Rettet die Insekten!". In einer Aktionswoche vom 12. bis 19. Mai werden sich SWR-Fernsehen und Hörfunk mit den Folgen des Insektensterbens für Mensch und Umwelt und mit Perspektiven etwa für eine insektenfreundliche Landwirtschaft befassen.

Aufstieg zweier Antihelden

"Patchwork Gangsta" - die erste Serie des SWR exklusiv fürs Web (funk) - wird voraussichtlich am 19. März starten. In der turbulenten Story soll es um den Aufstieg zweier Antihelden, Jung-Rapper Amir (Rapper Haben Tesfai) und Banker Franz (Stefan Mocker), in der Hip-Hop-Unterwelt gehen.

Im Oktober ist der SWR zudem verantwortlich für die Bereitstellung der Übertragungsbilder von der Weltmeisterschaft im Turnen in Stuttgart. Zur Entstehung des Grundgesetzes vor 70 Jahren soll es im Fernsehen eine Befragung von Bundesverfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle durch Bürger geben. Zum zehnten Jahrestag des Amoklaufs von Winnenden plant der Sender eine TV-Doku und mehrere Radiosendungen.

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