Luftballons in den Farben des Regenbogens werben für eine tolerante Gesellschaft (Symbolbild)
epd-bild/Rolf Zoellner
Künftig machen sich in Angola Personen strafbar, die Lesben, Schwule und andere sexuelle Minderheiten schlechter behandeln: Ihnen drohen bis zu zwei Jahren Haft.
24.01.2019

Lesben, Schwule und andere sexuelle Minderheiten dürfen in Angola nicht mehr diskriminiert werden. Mehr als 400 Artikel des angolanischen Strafrechts wurden am Mittwoch vom Parlament in einer großen Reform verändert, wie lokale Medien berichteten. Menschenrechtler begrüßten die Veränderungen, denen sowohl die Regierungspartei MPLA als auch die oppositionelle UNITA mit großer Mehrheit zustimmten. Damit machten sich künftig Personen strafbar, die Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung schlechter behandelten, erklärte Graeme Reid von Human Rights Watch. In diesem Fall drohten bis zu zwei Jahre Haft.

An die soziokulturelle Realität des Landes angepasst

Das alte Strafrecht hatte teils seit 1886 Bestand, als Angola unter portugiesischer Kolonieherrschaft stand. Der Fraktionschef der Regierungspartei MPLA im Parlament, Américo Cuononoca, sagte am Donnerstag, das neue Strafrecht sei besser an die soziokulturelle Realität des Landes angepasst als die Gesetze der Kolonialherren. Man habe ein genuin angolanisches Instrument der Rechtspflege geschaffen.

In Angola hatten sexuelle Minderheiten bereits seit Juni 2018 Anzeichen einer Aufwertung ihres legalen Status' bemerkt, als die Homosexuellenorganisation "Iris Angola" erstmals von der Regierung offiziell zugelassen wurde. Nach Informationen von Human Rights Watch wurden Menschen mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen in Angola nicht bestraft. Inzwischen sei die Zahl der Länder, die Homosexualität gesetzlich ächteten, weltweit auf 69 gefallen.

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