Missbrauchsbeauftragte Johannes-Wilhelm Rörig (Archivbild)
epd-bild / Rolf Zöllner
Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen und der evangelischen Kirche dürfe von keinem Bistum und keiner Landeskirche mehr aufgehalten werden, sagt der Missbrauchsbeauftragte Johannes-Wilhelm Rörig.
24.01.2019

Neun Jahre nach Bekanntwerden der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche hat der Missbrauchsbeauftragte Johannes-Wilhelm Rörig dazu aufgerufen, die Aufarbeitung zu intensivieren. Dieser Prozess dürfe von keinem Bistum und keiner Landeskirche mehr aufgehalten werden, erklärte Rörig am Donnerstag in Berlin. Er forderte auch eine Beteiligung staatlicher Stellen.

Eingeständnis beider Kirchen

Insbesondere die Frage einer angemessenen Entschädigung sei "für viele Betroffene nach wie vor eine offene Wunde", sagte Rörig. Zugleich würdigte er das Eingeständnis beider Kirchen, dass kirchenspezifische Strukturen und Bedingungen den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen begünstigt haben. Die katholische und die evangelische Kirche hatten 2018 entsprechende Erklärungen verfasst.

Am 28. Januar 2010 hatte die "Berliner Morgenpost" erstmals von den Missbrauchsfällen am katholischen Berliner Canisius-Kolleg, einem Internat, berichtet. In der Folge wurden zahlreiche Fälle und deren jahrzehntelange Vertuschung in der katholischen und evangelischen Kirche sowie in anderen Schulen und Institutionen bekannt.

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