Der Papst ist in Panama (Archiv-Bid).
epd-bild/Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani
Papst Franziskus hat zum Auftakt seiner Reise zum Weltjugendtag in Panama den südamerikanischen Freiheitskämpfer Simón Bolivar (1783-1830) und dessen Idee eines Vielvölkerstaats gewürdigt
24.01.2019

Lateinamerikaner könnten "ein großes Vaterland schaffen, das in der Lage ist, den multikulturellen Reichtum jedes Volkes und jeder Kultur aufzunehmen, zu achten und zu umfassen", sagte er am Donnerstag in Panama. Bolivar habe am selben Ort seine Idee eines vereinigten "Großen Vaterlandes" verkündet und diesen Ort als dessen Hauptstadt empfohlen.

Angesichts der Vielfalt an Ethnien in den lateinamerikanischen Staaten forderte das Kirchenoberhaupt zu Beginn seiner fünftägigen Panama-Reise vor Regierungsvertretern und Diplomaten zur Achtung der Rechte und Kulturen von Indigenen auf. "Land der Zusammenkunft zu sein, beinhaltet, das Spezifische eines jeden dieser Völker sowie aller Männer und Frauen, die das Gesicht Panamas bilden, hervorzuheben, anzuerkennen und zu hören", sagte Franziskus.

Gemeinsam für eine "menschlichere Welt"

Um die Beteiligung aller Bürger am Leben der Gesellschaft zu gewährleisten, sei die Förderung von Bildung und würdiger Arbeit für alle nötig, betonte der Papst vor dem Hintergrund der großen Kluft zwischen Arm und Reich in Panama. Die politisch Verantwortlichen in dem lateinamerikanischen Land erinnerte er daran, dass "der Dienst an der Öffentlichkeit für Ehrlichkeit und Gerechtigkeit steht und das Gegenteil jeglicher Form von Korruption ist".

Junge Leue aus allen Kontinenten einige beim Weltjugendtag der Wunsch, gemeinsam eine menschlichere Welt aufzubauen. Damit stellten sie sich Resignation, Gier und technokratischen Vorstellungen entgegen, die einzig auf Konkurrenzfähigkeit und das Gesetz des Stärkeren abzielten, sagte der Papst.

Bei einer Begegnung mit katholischen Bischöfen aus Mittelamerika würdigte der Papst den 1980 bei einer Messe erschossenen Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero. Franziskus nannte den Gegner der damaligen Militärdiktatur eine Quelle der Inspiration für die Kirchen von heute. Er sei kein Ideologe gewesen, sondern habe vielmehr die Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) umgesetzt.

Abschlussgottesdienst am Sonntag

Als Höhepunkte des Weltjugendtages in Panama sind eine Gebetswache am Samstagabend und ein großer Abschlussgottesdienst am Sonntag mit Franziskus geplant. Das Kirchenoberhaupt war am Mittwochnachmittag in Panama eingetroffen. Das offizielle Reiseprogramm begann am Donnerstagmorgen mit einem Besuch bei Staatspräsident Juan Carlos Varela. Zudem sind Besuche eines Jugendgefängnisses und einer Einrichtung für Aids-Kranke vorgesehen.

Der von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufene Weltjugendtag findet jährlich in den einzelnen Diözesen statt. Etwa alle drei Jahre lädt der Papst zum internationalen Weltjugendtag in ein anderes Land ein. Franziskus besuchte bislang die Weltjugendtage von Rio de Janeiro (2013) und Krakau (2016).

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