Das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (Symbolbild)
epd-bild/Daniel Schaefer
Schriftsteller haben im Zusammenhang mit dem Gedenken an den Holocaust eine besondere Verantwortung, sagt der Bestsellerautor David Safier.
23.01.2019

Schriftsteller haben nach Auffassung des Bestsellerautors David Safier im Zusammenhang mit dem Gedenken an den Holocaust eine besondere Verantwortung. "In einer Zeit, in der die Zeitzeugen langsam alle gestorben sind - Opfer, Täter und Mitläufer - sind wir Geschichtenerzähler gefordert, den Brückenschlag zwischen den Generationen zu schaffen", sagte Safier am Dienstagabend bei der Übergabe des Jugendbuchpreises "Buxtehuder Bulle" an den irischen Schriftsteller John Boyne.

Boyne bekam die mit 5.000 Euro und einer Stahlplastik in Form eines Bullen dotierte Auszeichnung für seinen Roman "Der Junge auf dem Berg". Die Geschichte über ein Kind unter dem Einfluss von Adolf Hitler wurde von Kritikern als Parabel über Indoktrination und Manipulation gelobt. Safier sagte zu dem Buch, mit dem Roman sei Boyne auf bewundernswerte Weise der Brückenschlag zwischen den Generationen gelungen.

Vom unschuldigen Kind zum Täter

Boyne entgegnete, die Auszeichnung zeige ihm, dass sein Ansatz, sich den Ereignissen in Nazi-Deutschland aus der Perspektive eines Kindes zu nähern, honoriert werde. Das gelte auch für die Tatsache, dass seine Hauptfigur vom unschuldigen Kind zum Täter werde.

Auch Safier, selbst Jude, wurde bereits mit dem "Bullen" ausgezeichnet. Der Bremer erhielt den Preis 2015 für seinen Roman "28 Tage lang". Die Erzählung befasst sich mit dem Widerstand im Warschauer Ghetto. Im Mittelpunkt der Handlung steht die 16-jährige Mira, die Lebensmittel schmuggelt, um zu überleben. Als sie erfährt, dass die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden soll, schließt sie sich dem Widerstand an. Die Geschichte von Mira hat Safier zwar erfunden, ihre Erlebnisse beruhen aber auf Fakten.

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