Der Paul-Ehrlich Preis wird in der Frankfurter Paulskirche überreicht (Archivbild)
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Der Deutsche Franz-Ulrich Hartl (61) und der US-Amerikaner Arthur L. Horwich (68) erhalten den "Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis".
16.01.2019

Der mit 120.000 Euro dotierte Preis werde den beiden Wissenschaftlern je zur Hälfte am 14. März in der Frankfurter Paulskirche überreicht, teilte der Stiftungsrat der Paul-Ehrlich-Stiftung am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Der mit 60.000 Euro verbundene "Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis" gehe an Dorothee Dormann (42) vom Biomedizinischen Centrum der Ludwig-Maximilian-Universität München.

Hartl ist Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in München, Horwich forscht am "Boyer Center for Molecular Medicine" der Yale School of Medicine, dem Department of Genetics und dem Howard Hughes Medical Institute. Die beiden Preisträger werden für ihre grundlegenden Arbeiten zur Proteinfaltung geehrt. Sie haben nach Angaben des Stiftungsrats gezeigt, dass die Proteine sämtlicher Organismen über einen komplizierten Prozess gefaltet werden und dabei auf Faltungshilfen, sogenannte Chaperone, angewiesen sind. Die Entdeckungen hätten ein völlig neues Forschungsfeld begründet.

Für die Medizin von erheblicher Bedeutung

Die Arbeiten von Hartl und Horwich seien für die Medizin von erheblicher Bedeutung, da falsch gefaltete und verklumpte Proteine ein wichtiges Merkmal vieler neurodegenerativer Erkrankungen seien, etwa der Alzheimer-Demenz, der Chorea Huntington, des Morbus Parkinson oder der Amyotrophen Lateralsklerose. Ein besseres Verständnis dieser Fehlfaltungen könne wichtige Ansatzpunkte für die Behandlungen dieser Erkrankungen liefern.

Auch die Nachwuchspreisträgerin Dormann wird für ihre Forschung zu Proteinen im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen geehrt. Sie habe gezeigt, dass der Ausschluss zweier Proteine aus dem Zellkern die Entstehung einer speziellen Form von Demenz und der Amyotrophen Lateralsklerose fördert. Damit hoffe die Forscherin, Ansätze für eine Therapie zu finden.

Der "Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis" wird seit 1952 am 14. März, dem Geburtstag des Medizin-Nobelpreisträgers Paul Ehrlich (1854-1915), in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Der Preis für herausragende Leistungen in der biomedizinischen Forschung wird finanziert vom Bundesgesundheitsministerium, dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller und von Unternehmensspenden. Die Paul-Ehrlich-Stiftung wird treuhänderisch von der Vereinigung von Freunden und Förderern der Frankfurter Goethe-Universität verwaltet. Ehrenpräsident ist der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Peter Strohschneider.

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