Wahlen sind Kern einer Demokratie.
epd-bild/Steffen Schellhorn
Die Leipziger Montagsdemonstrationen im Wendejahr 1989 sind Sinnbild für den Kampf für Demokratie. Der "Aufruf 2019" knüpft daran an.
15.01.2019

Mehrere tausend Demonstranten sind in Leipzig einem "Aufruf 2019" für Demokratie und Toleranz gefolgt. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sprach am Montagabend von "weit mehr als 3.000" Teilnehmern. Nach einem Friedensgebet in der Nikolaikirche zogen sie mit Kerzen und Transparenten über den Innenstadtring auf den Marktplatz.

Der "Aufruf 2019" ist eine Initiative diverser Akteure aus Kirchen, Kultur, Politik, Wirtschaft und weiteren Bereichen. Er steht unter dem Motto "Für ein weltoffenes Leipzig, für ein demokratisches Sachsen, für ein friedliches Deutschland, für ein geeintes Europa". Ziel der Bewegung ist es, die Bürger im Jahr dreier Landtagswahlen in Ostdeutschland zu aktivem demokratischen Engagement zu animieren.

Oberbürgermeister: Sagt Ja zu Demokratie, Freiheit und Meinungsfreiheit

Oberbürgermeister Jung rief bei einem Zwischenstopp am Denkmal für den NS-Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler (1884-1945) vor dem Neuen Rathaus zur Zivilcourage auf. Das Denkmal erinnere an eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, betonte der SPD-Politiker und appellierte an die Demonstranten: "Sagt Nein, wenn die Würde des Menschen wieder einmal verletzt wird, sagt Ja zu Demokratie, Freiheit und Meinungsfreiheit." Mit Blick auf die im Herbst anstehenden Wahlen sagte Jung: "Jetzt ist es Zeit aufzustehen."

Der Oberbürgermeister gedachte auch des Danziger Bürgermeisters Pawel Adamowicz, der ein Freund von ihm gewesen sei. Adamowicz war am Sonntag bei einer öffentlichen Veranstaltung in der polnischen Stadt durch Messerstiche schwer verletzt worden und am Montag seinen Verletzungen erlegen. Jung sagte, Adamowicz habe das erlebt, "wogegen wir hier eintreten: dass aus Worten ganz schnell Taten werden".

Eine weitere Veranstaltung des "Aufrufs 2019" ist nach Angaben der Organisatoren für Mai zur Feier von 70 Jahren Grundgesetz geplant. Zudem will das Bündnis den Aufruf in ländliche Regionen tragen.

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