Stadtkirche Darmstadt: Lesung Arno Geiger (Archivbild)
epd-bild / Andreas Schoelzel
Der österreichische Schriftsteller Arno Geiger erhält in diesem Jahr den mit 25.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis.
14.01.2019

Die Auszeichnung wird dem 50-Jährigen nach Angaben der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung am 28. Januar im Rathaus der Hansestadt für seinen Roman "Unter der Drachenwand" übergeben. Die Preisverleihung ist der Höhepunkt der 43. Literarischen Woche in Bremen vom 23. bis 30. Januar. Sie steht unter der Leitfrage "Die Digitale (R)evolution - Traum oder Alptraum?"

Geigers Roman rage aus der Reihe der zeitgeschichtlichen Panoramen zur NS-Epoche heraus, urteilte die Jury. "Unter der Drachenwand" sei eine überaus genaue, differenzierte und anschauliche Vergegenwärtigung des Kriegsjahres 1944.

Der Autor wurde im österreichischen Bregenz geboren. Er lebt seit 1993 als freier Schriftsteller in Wien. 1997 erschien sein Debütroman "Kleine Schule des Karussellfahrens". Als Leitmotiv seines Kunst- und Lebensverständnisses formuliert Geiger: "Kunst bewahrt den Menschen nicht vor dem Chaos, sondern vor der Ordnung. Kunst bewahrt das Individuum vor dem eindimensionalen Blick. Einzigartig ist der Mensch nicht auf einfache, sondern auf komplizierte Art."

Förderpreis für Heinz Helle

Einen mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis bekommt der deutsche Schriftsteller Heinz Helle für seinen Roman "Die Überwindung der Schwerkraft". In einer ebenso suggestiven wie präzisen Prosa erzähle der 40-Jährige die Geschichte zweier ungleicher Brüder, lobte die Jury. Helle wurde 1978 in München geboren, studierte Philosophie in München und New York und ist Absolvent des Schweizerischen Literaturinstituts. Er lebt in Zürich.

Den Preis vergibt die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, die vom Bremer Senat gegründet wurde. Er zählt zu den ältesten und bedeutendsten deutschsprachigen Literatur-Auszeichnungen und wurde erstmals 1954 verliehen. Unter den bisherigen Preisträgern sind Alexander Kluge, Elfriede Jelinek, Siegfried Lenz, Ingeborg Bachmann, Paul Celan und Peter Rühmkorf. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Thomas Lehr für seinen Roman "Schlafende Sonne". Zusätzlich wird seit 1977 ein Förderpreis ausgelobt, den seit 2005 die Öffentliche Versicherung Bremen finanziert.

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