Frauen im Ganges (Archivbild)
epd-bild/Wolfgang Noack
Millionen Pilger werden ab Dienstag in Nordindien zum größten Massenbad der Welt im Ganges-Fluss erwartet. Zwischen dem 15. Januar und dem 4. März findet die Kumbh Mela statt, die als die größte religiöse Veranstaltung der Welt gilt.
14.01.2019

In diesem Jahr wird während des 49 Tage dauernden Festivals mit zwischen 130 bis 140 Millionen Besuchern gerechnet, wie die Tageszeitung "Times of India" am Montag berichtete. Dies dürfte ein neuer Rekord für die größte Zusammenkunft von Menschen auf der Erde werden. Das Baden an dem Ort, wo der Ganges und der Yamuna zusammenfließen, soll die Gläubigen von ihren Sünden reinigen.

Die letzte Mela im Jahr 2013 war eine "Maha" (große) Kumbh Mela, die nur alle zwölf Jahre stattfindet, daher sollte eigentlich 2019 das Jahr der Ardh (halb) Kumbh sein. Die Ardh Kumbh und die Maha Kumbh wechseln sich im Sechs-Jahres-Zyklus ab. Doch die hindunationalistische Regierung des Bundesstaates Uttar Pradesh, wo die Mela stattfindet, hat nun auch die diesjährige Mela zur Maha Kumbh Mela erklärt. Vor einigen Monaten hatte die Regionalregierung auch die Stadt Allahabad, in der die Mela stattfindet, in Prayagraj umbenannt, weil der alte Stadtname auf die muslimischen Herrscher der Mughal-Zeit zurückgehe und nicht indisch genug sei.

Kampf zwischen Göttern und Dämonen

Die Behörden in Prayagraj (Allahabad) haben weitreichende Vorkehrungen getroffen, um die Millionen Gläubigen, die in den kommenden Wochen in die Stadt kommen, unterzubringen. Mehr als 30.000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, Zufahrtsstraßen wurden erweitert und ein neuer Flughafen gebaut, um dem Massenansturm Herr zu werden. Bei der Mela 2013 kamen mehr als 40 Menschen bei einer Massenpanik am Bahnhof der Stadt ums Leben.

Das religiöse Fest geht auf einen Kampf zwischen Göttern und Dämonen in der hinduistischen Mythologie zurück. Der Legende nach fielen Garuda, dem heiligen Vogel des Gottes Vishnu, vier Tropfen vom Nektar der Unsterblichkeit aus einem Krug, als er ihn vor bösen Geistern in Sicherheit bringen wollte. Vier Tropfen sollen dabei auf die Städte Haridwar, Ujain, Nasik und Allahabad gefallen sein, wo die Kumbh Mela stattfindet.

Von Mal zu Mal kommen mehr Menschen zur Kumbh Mela, weil sich viele Hindus aus der wachsende Mittelklasse in Indien die Pilger-Reise inzwischen leisten können. Im Jahr 2013 zählte das Festival 120 Millionen Besucher: allein 30 Millionen an einem einzelnen Tag, dem 10. Februar 2013, um den Neumond-Tag zu begehen, der als besonders glücksbringend gilt.

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