Köln (epd). Begleiten sollen ihn Familienmitglieder und Freunde, sagte der Großneffe des französischen Jazzgitarristen Django Reinhardt dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir gehen diesen Weg, um den Opfern ihre Würde und ihren Stolz zurückzugeben und um zu zeigen, dass die Nazis unser Selbstbewusstsein und die Zigeuner-Kultur nicht vernichten konnten."
Fünf- bis sechswöchige Reise
In dem Wagen habe seine Familie gelebt, bevor sie in Arbeits- und Konzentrationslager deportiert worden sei, hieß es weiter. Sechs Verwandte Reinhardts wurden im Konzentrationslager Auschwitz von den Nazis ermordet. Eine heute 94-jährige Tante und ein 95-jähriger Onkel, die Auschwitz wie Reinhardts Vater überlebten, sollen den Angaben zufolge auf Stationen der fünf- bis sechswöchigen Reise dabei sein.
Der Violinist spricht bewusst von "Zigeunern" statt von Sinti und Roma. Den Begriff "Zigeuner" zu vermeiden, finde er "politisch überkorrekt". Das Wort sei im Nationalsozialismus lediglich negativ besetzt worden, erklärte er. Während der Fahrt mit dem historischen Wagen entlang der Route, die sein Vater und seine Verwandten von Auschwitz nach Köln gingen, plant Reinhardt Ausstellungen, Konzerte, Filme und Diskussionen.
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