Sozialbestattung (Archivbild)
epd-bild / Rolf Zöllner
Die Sozialämter haben im Jahr 2017 mehr als 20.000 Angehörigen die Bestattungskosten erstattet, die finanziell selbst dazu nicht in der Lage waren.
08.01.2019

Im Jahr 2017 haben die Kommunen in Deutschland etwas weniger Geld für sogenannte Armutsbegräbnisse gezahlt als noch 2016. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gaben sie bundesweit 57,3 Millionen Euro aus. Die Sozialämter erstatteten 20.227 Angehörigen die Bestattungskosten, weil diese sie selbst nicht bezahlen konnten. Über eine entsprechende Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hatte zuerst die "Passauer Neuen Presse" (Dienstag) berichtet.

In den alten Bundesländern erhielten 14.592 Angehörige eine Erstattung der Begräbniskosten, in den neuen Bundesländern waren es 5.635. Im Jahr 2016 waren noch 59,5 Millionen Euro an 21.434 Angehörige gezahlt worden.

"Anstieg von Sozialbestattungen zu erwarten"

Die Linken-Politikerin Zimmermann sagte der Zeitung: "Aufgrund der zunehmenden Altersarmut und der sich ausbreitenden prekären Beschäftigung ist für die Zukunft ein Anstieg von Sozialbestattungen zu erwarten." Angesichts der damit steigenden finanziellen Belastung der Kommunen sei zu befürchten, dass diese die Kostenübernahme reduzieren könnten. "Dabei wäre es in vielen Regionen notwendig, die Leistungen anzuheben, um auch armen Menschen ein würdevolles Begräbnis zuteilwerden zu lassen", forderte sie und sprach sich für die Einführung von bundesweit einheitlichen Standards für Sozialbestattungen aus.

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