Peter Jörgensen empfiehlt islamischen Gemeinden, frewillige Beiträge zu sammeln.
28.12.2018

In der Diskussion um eine Finanzierung deutscher Moscheen rät der Freikirchen-Beauftragte Peter Jörgensen den Muslimen von einer Steuer ab. Mit Blick auf das eigene Finanzmodell der Freikirchen, die keine Steuer erheben, sagte Jörgensen, er könne das auch Muslimen empfehlen. "Eine Identität auszubilden und Zugehörigkeit in Verbindlichkeit umzumünzen hat viele schöne Seiten", sagte der Pastor im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Jörgensen ist Beauftragter der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) am Sitz der Bundesregierung. Er vertritt 270.000 Mitglieder von Freikirchen, darunter Baptisten, Methodisten und Mennoniten. Die kleinen protestantischen Kirchen lehnen die Kirchensteuer für sich ab. "Bei uns gilt das Freiwilligkeitsprinzip", erklärte Jörgensen und ergänzte: "Wir haben über Jahrhunderte ausgezeichnete Erfahrungen damit gemacht, dass wir als geistliche Gemeinschaft für die Dinge, die wir brauchen, auch selbst sorgen."

Warnung vor Offenbarungszwang

Jörgensen äußerte Bedenken, dass Menschen durch eine Religionssteuer dazu gezwungen würden, "sich religiös zu offenbaren". "Das kann in anderen Zusammenhängen schädlich sein - für die einzelne Person, nicht die Institution", sagte er. Die Gefahr einer Kontrolle des Staates über die Religionsgemeinschaft sieht er nach eigenen Worten aber nicht.

Auch wenn sie auf die Erhebung einer Steuer verzichten, haben die meisten Freikirchen in Deutschland den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, den muslimische Verbände bislang nicht erreicht haben. Jörgensen betonte, der Status vermittele Anerkennung und Gleichbehandlung: "Dieses Signal ist entscheidend. Es heißt, dass auch wir eingeladen sind, im öffentlichen Raum mitzugestalten und nicht in irgendwelchen Hinterhöfen bleiben sollen."

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