Schafsherde vor einem alten Wachturm im ehemaligen DDR-Grenzstreifen
epd-bild / Norbert Neetz
Überreste von Grenzanlagen, seltene Tier- und Pflanzenarten - der frühere Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze verdient nach Auffassung von Sachen-Anhalts Umweltministerin Dalbert besonderen Schutz.
27.12.2018

Sachsen-Anhalt will den früheren Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze im kommenden Jahr zum "Nationalen Naturmonument" erklären. Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) sagte im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Magdeburg: "Wir müssen Erinnerungen an diese einmalige deutsch-deutsche Geschichte auch für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten." Dies sei ein wesentlicher Bestandteil des Projektes. Zudem seien dort auch besondere Naturräume entstanden, die der Artenvielfalt dienten.

Wandern und erinnern

Die Erinnerungen müssten jetzt gesichert und die einzelnen Projekte vor Ort in dauerhafte Strukturen überführt werden, so Dalbert. Ihr sei es besonders wichtig, dass das "Grüne Band" erlebbar sei. So müsse man dort hinkommen und wandern können. Dalbert sagte: "Wir wollen nicht nur Naturschutz betreiben, sondern vor allem auch die Erinnerungsaufgabe ernst nehmen. Vor Ort gibt es bereits viele Initiativen, die sich dafür stark machen, kleine Museen unterhalten oder unter anderem Stücke des Grenzzauns gesichert haben."

Danach müssten auch die touristischen Attraktionen ausgebaut werden. Die Ministerin betonte: "Am Ende wird das 'Naturmonument' der Bildung dienen, der Erinnerungskultur, dem Tourismus und dem Naturschutz."

Sachsen-Anhalt verfügt nach Thüringen mit 343 Kilometern über dem zweitlängsten Abschnitt der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Das Kerngebiet umfasst rund 2.600 Hektar. Von dieser Fläche besitzen bereits 77 Prozent einen naturschutzrechtlichen Status.

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